Pflegedebatte als Motor
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Uniqa-Personenversicherungschef Peter Eichler ist Nr. 1 bei Krankenversicherungen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 05.04.2019

Pflegedebatte als Motor

Der Markt für private Krankenversicherungen wächst weiter.

••• Von Karin Pfanner

WIEN. Der Markt für private Krankenversicherungen wächst weiter, sagte Kurt Svoboda, Präsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO, bei einer ersten Rückschau auf das Versicherungsjahr 2018. „Insgesamt vermerkt die österreichische Versicherungswirtschaft im vergangenen Jahr ein Wachstum der Prämieneinnahmen um 1,2 Prozent auf 17,3 Mrd. Euro”, rechnet Louis Norman-Audenhove, Generalsekretär VVO, vor.

Prämienplus von 4,3%

Mit einem Rückgang von 3,6% beläuft sich das Prämienvolumen der Lebensversicherung 2018 auf rund 5,6 Mrd. €. Zuwächse könnten in Zukunft aus einer privaten Pflegeversicherung kommen, falls die Regierung eine entsprechende Regelung dafür schafft.

Die private Krankenversicherung trägt über die Sonderklassehonorare wesentlich zum Erhalt der Versorgung bei – für 2018 weist sie ein voraussichtliches Plus von 4,3% mit einem Gesamtprämienvolumen von 2,2 Mrd. € auf. Die Leistungen nahmen dabei um 0,2% auf 1,4 Mrd. € zu. Eine erste Prognose weist für die Krankenversicherung 2019 ein Prämienwachstum von rund 3,5% auf rund 2,3 Mrd. € aus.
Marktführer in der privaten Krankenversicherung ist nach wie vor mit 46% die Uniqa vor der Wiener Städtischen, Merkur und Generali. Die Top Vier der Branche wickeln fast 95% des gesamten Marktes ab, die Top Zwei fast zwei Drittel. Insgesamt haben nahezu zwei Mio. Menschen in Österreich eine private Krankenversicherung als Zusatzversicherung. Therapieangebote im stationären Bereich zählen hier zu den wichtigsten Angeboten – in Form der Sonderklasseversicherung und Taggeldversicherungen.
Konflikte gab es zuletzt mit der Ärztekammer, weil mehrere Versicherungen versuchen, Partnerärzte zu gewinnen, um so das Angebot im niedergelassenen Bereich ausbauen zu können. Die Ärztekammer rät niedergelassenen Ärzten allerdings davon ab, Partnerärzte von privaten Versicherungsanbietern zu werden. Als Gründe werden unangemessene und einseitig von den Versicherungen festgelegte Privattarife, keine gesicherte Direktverrechnung, massive Zusatzverpflichtungen sowie ein deutliches Mehr an Bürokratie genannt. Üblicherweise werden Direktverrechnungshonorare zwischen Ärztekammer und Versicherungsunternehmen – wie Uniqa oder Merkur – vereinbart. Das könnte so allerdings fallen. (red)

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