Pharmabranche gibt sich optimistisch für 2019
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HEALTH ECONOMY Redaktion 15.02.2019

Pharmabranche gibt sich optimistisch für 2019

Die Ergebnisse der Pharmaindustrie für 2018 sind ­positiv. Für das laufende Jahr dürften M&A-Aktivitäten zunehmen.

••• Von Martin Rümmele

Analysten sprechen bereits von einer Wende. Die jüngsten Deals der Pharma­unternehmen BMS, GSK, Pfizer und anderen zeigen, dass die Arzneimittelbranche wieder auf Akquisitionskurs ist. Während sich die Konzerne in den vergangenen Jahren vor allem auf ihr operatives Geschäft konzentrierten und vorwiegend kleinere Akquisitionen über die Bühne brachten, um ihre F&E-Abteilungen zu stärken, scheint es nun wieder um die ganz großen Summen zu gehen. Gleichzeitig wird das Sortiment konzentriert. Man fokussiert sich auf wachsende Bereiche, wie die Krebsmedizin und gibt andere Segmente ab oder gründet gemeinsam mit anderen Unternehmen Joint-Ventures.

Politische Entscheidungen begünstigen weitere M&A-Deals in der Zukunft. So beschert die amerikanische Steuerreform Unternehmen etwa höhere Gewinne. Die operativen Perspektiven der Unternehmen sehen gut aus, und die Aktionäre der Übernahmekandidaten profitieren schon jetzt von den gezahlten Prämien.

Roche ist stark gewachsen

Der Schweizer Pharmakonzern Roche ist etwa 2018 dank starker Neueinführungen weiter gewachsen. Damit ist es dem Konzern gelungen, die Umsatzeinbußen durch Nachahmerprodukte für seine Blockbuster mehr als auszugleichen. Den Aktionären winkt eine erneut erhöhte Dividende. Für 2019 hat sich Roche weiteres Wachstum zum Ziel gesetzt. So stieg der operative Kerngewinn um acht Prozent auf 18 Mrd. €.

Der US-Konzern Johnson & Johnson hat voriges Jahr ebenfalls von seinem florierenden Pharmageschäft profitiert und die eigenen Jahresziele teils noch überflügelt. Für 2019 verspricht der Hersteller von Medizintechnik, Konsumgütern und Pharmazeutika weiteres deutliches Ergebniswachstum. 2018 konnte Johnson & Johnson seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp sieben Prozent auf 71,8 Mrd. € steigern. Konzernchef Alex Gorsky zeigte sich zuversichtlich. Johnson & Johnson sei breit genug aufgestellt, um weiter in innovative Produkte zu investieren und strategische Chancen für langfristig profitables Wachstum zu nutzen, betonte er.

„Gutes Tempo” bei MSD

Der US-Pharmakonzern Merck & Co (MSD) will nach einem Umsatz- und Ergebniszuwachs 2018 ebenfalls heuer noch einen Zahn zulegen. „Wir starten mit einem guten Tempo”, sagte Konzernchef Kenneth Frazier bei der Vorlage der Jahresbilanz. Im vergangenen Jahr hatte der US-Pharmariese seinen Umsatz um fünf Prozent auf knapp 42,3 Mrd. USD steigern können. Zu den größten Wachstumstreibern gehörte das neue Krebsmedikament Keytruda, ein wichtiger Hoffnungsträger des Konzerns. Unter dem Strich stieg der Gewinn von 2,4 Mrd. USD im Vorjahr auf 6,2 Mrd. USD.

Novartis baut um

Wachstum verspricht auch der Schweizer Pharmakonzern Novartis. Für das Jahr 2019 visiert das Unternehmen in einer neuen Struktur mehr Zuwachs für Umsatz und operatives Kernergebnis an, als es die aktuelle Struktur bringen sollte. Novartis will sich wie berichtet künftig noch stärker auf innovative Therapien fokussieren und in diesem Jahr unter anderem seine Augenheilsparte Alcon abspalten. Zudem wird die Tochter Sandoz für Nachahmermedikamente umgebaut. „Mit Blick auf die Zukunft erwarten wir ein anhaltendes Umsatz- und Gewinnwachstum”, erklärte Konzernchef Vas Narasimhan bei der Ergebnispräsentation. 2018 hatte der Konzern seinen Umsatz im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 45,4 Mrd. € gesteigert. Der Gewinn stieg um 64% auf 12,6 Mrd. USD.

Etwas gedämpfter für heuer ist die Prognose von Pfizer. Der gestiegene Dollar und der Patentverlust bei einem wichtigen Medikament bremsen den US-Riesen. 2018 war der Erlös noch um zwei Prozent auf 53,6 Mrd. USD gestiegen. Der Arzneimittelhersteller hatte zuletzt stark in sein Portfolio an neuen Krebsmedikamenten investiert, um drohende Umsatzausfälle durch den Patentverlust des Schmerzmittels Lyrica aufzufangen. Pfizer erwartet zudem die Zulassung eines neuen Herzmedikaments in diesem Jahr.

Amgen-Prognose enttäuscht

Der weltweit größte Biotechkonzern Amgen wiederum hat Anleger mit seinem Blick auf das angelaufene Jahr enttäuscht. Amgen rechnet 2019 mit einem Umsatzrückgang auf bis zu 20,06 Mrd. €. Im abgelaufenen Jahr hatten die Erlöse noch bei 23,7 Mrd. USD gelegen. Das Unternehmen ist eines der ältesten der sogenannten Biotechnologie-Unternehmen in der Pharma­branche. Im vierten Quartal hatte Amgen den Umsatz noch um sieben Prozent auf 6,2 Mrd. USD gesteigert. Der Gewinn hatte unter dem Strich bei 1,9 Mrd. USD gelegen, nach einem Verlust im entsprechenden Vorjahresquartal von 4,3 Mrd. USD.

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