Pharmabranche zieht positive Bilanz für 2024
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HEALTH ECONOMY Redaktion 14.02.2025

Pharmabranche zieht positive Bilanz für 2024

Die Top-Pharmakonzerne haben die Ergebnisse vorgelegt und rüsten mit Innovationen für weiteres Wachstum.

••• Von Katrin Grabner

Während andere Branchen mit der aktuellen Wirtschaftslage kämpfen, setzen Pharmakonzerne auf Investition. Die Jahresergebnisse zeigen: Wer in Innovation investiert, steigt am Ende besser aus. So auch der US-Pharmariese Eli Lilly, dessen Umsatz 2024 um fast ein Drittel auf gut 45 Mrd. USD stieg. Grund dafür waren weiterhin neue Diabetes- und Abnehm­mittel, weshalb der Konzern 2025 auf die Expansion dieser Mittel setzen will. Vorstandschef David Ricks rechnet mit einem Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie auf bis zu 24,00 USD.

Innovationen als Treiber

Gute Geschäfte mit neuen Medikamenten verbuchte auch der französische Konzern Sanofi: Neuere Arzneien bescherten Sanofi 2024 ein währungsbereinigtes Umsatzplus von mehr als 71% auf 2,85 Mrd. €. Der Jahresumsatz stieg indes um 8,6% auf gut 41 Mrd. €. Der Gewinn stieg 2024 unter dem Strich um gut sechs Prozent auf 5,74 Mrd. €. Anfang Februar 2025 wurden nun eigene Aktien im Wert von rund drei Mrd. € vom Kosmetikkonzern L’Oréal zurückgekauft.

Ein starkes Geschäft ließ sich im vergangenen Jahr auch mit Krebsmedikamenten machen. Die weltweiten Umsätze mit Krebsmedikamenten des US-Pharma- und Medizintechnikkonzerns Johnson & Johnson stiegen allein in Q4 um 19%. Der Jahresumsatz stieg 2024 um mehr als vier Prozent auf 88,8 Mrd. USD. Der Nettogewinn legte um 5,6% auf gut 14 Mrd. USD zu. J&J kündigte an, das Unternehmen Intra-Cellular für 14,6 Mrd. USD zu übernehmen, um sein Portfolio an Medikamenten zur Behandlung neurologischer Störungen auszubauen.
Von einer gestiegene Nachfrage bei Krebsmitteln profititerte 2024 auch das britische Unternehmen AstraZeneca. Der Umsatz stieg um 18% auf gut 54 Mrd. USD. Nach Steuern kletterte der Gewinn um ebenfalls 18% auf rund sieben Mrd. USD. GSK, ebenfalls aus Großbritannien, hat im vergangenen Jahr dank eines starken Wachstums bei HIV- und Krebsmedikamenten die Schwächen im Impfstoffgeschäft ausgleichen können. Der bereinigte operative Gewinn stieg 2024 um vier Prozent auf 9,15 Mrd. £, der Umsatz kletterte um drei Prozent auf 31,78 Mrd. £.
Vor allem im Schlussquartal kräftig gewachsen ist auch der Schweizer Pharmakonzern Novartis. Zwischen Oktober und Dezember 2024 hat Novartis 13,2 Mrd. USD umgesetzt – ein Plus von 15%. Im gesamten Geschäftsjahr 2024 stieg der Umsatz um elf Prozent auf 50,3 Mrd. USD an. Unter dem Strich blieb ein Jahresgewinn von knapp zwölf Mrd. USD, nach 8,6 Mrd. USD 2023.

Corona und China bremsen

Schwierige Geschäfte mit seinem Blockbuster-Impfstoff in China trüben die Aussichten bei Merck & Co. Der US-Pharmakonzern setzt die Lieferungen seines HPV-Impfstoffs dort bis Mitte 2025 aus. In Q4 2024 schlug sich der Konzern durch hohe Verkäufe eines Krebsmittels besser als erwartet. Der Konzernumsatz kletterte auf 15,6 Mrd. USD nach 14,6 Mrd. USD in Q4 2023.

Ebenfalls mit einem starken Jahresabschluss überraschte US-Pharmariese Pfizer, der zuvor unter der stark gesunkenen Nachfrage nach Covid-Mitteln litt. Mit einem Umsatzplus von sieben Prozent auf 63,6 Mrd. USD übertraf Pfizer 2024 die Analystenschätzungen. Der Jahresüberschuss vervierfachte sich auf acht Mrd. USD. Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat im Geschäftsjahr 2024 hingegen bei höheren Umsätzen einen Gewinn­einbruch erlitten. Das Konzernergebnis sank gegenüber 2023 von 12,4 auf 9,2 Mrd. CHF. Der Jahresumsatz stieg um drei Prozent auf 60,5 Mrd. CHF, die Einnahmen im Diagnostikgeschäft sanken wegen einer sinkenden Nachfrage bei Coronatests um ein Prozent. Der Wegfall des Covid-Geschäfts von Moderna bremste auch Auftragsfertiger Lonza aus. Der Umsatz sank um 0,2% auf 6,6 Mrd. CHF. Rote Zahlen schrieb indes der Generikakonzern Teva: Wegen Wertberichtigungen und höherer Ertragssteuern ergab sich ein operativer Verlust von 303 Mio. USD.

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