••• Von Katrin Pfanner
WIEN. Sie haben zusammengerechnet mehr als 12.000 Beschäftigte in Österreich und investieren in den Standort jährlich mehrere Hundert Millionen Euro: Die großen fünf internationalen Pharmaunternehmen, die in Österreich zahlreiche Produktionssandorte betreiben und auch wichtige Teile ihrer Forschung hier angesiedelt haben. Novartis, Takeda, Boehringer Ingelheim, Pfizer sowie Merck, Sharp & Dohme (MSD) sind jene Unternehmen, welche die Pharmalandschaft in Österreich auf den ersten Blick prägen. Kein Wunder, wenn man sich allein die Zahlen ansieht: 150 Arzneimittel-Unternehmen sind Mitglied beim Branchenverband in Österreich und sie haben etwa 18.000 Beschäftigte. Zieht man also den Vergleich zu den großen Fünf, entfallen auf etwas mehr als drei Prozent der Unternehmen mehr als 60% der Pharmamitarbeiter in Österreich. Insgesamt gibt es in Österreich 23 Produktionsstandorte sowie 32 Forschungsstandorte.
Kräftige Forschung
Und die Branche investiert kräftig weiter: Allein Novartis hat in Österreich rund 5.100 Beschäftigte und investierte seit 2010 in die heimischen Produktionsstandorte umgerechnet 900 Mio. €; weitere hochvolumige Projekte zur Produktion von modernen biopharmazeutischen Arzneimitteln wie etwa das zukunftsweisende BioFuture Plant 1 (190 Mio. USD), die im September bewilligte Erweiterung einer Zellkulturanlage und ein Kompetenzzentrum zur Herstellung von Plasmiden als Bestandteil für Zell- und Gen-Therapien wurden 2019 vorangetrieben.
Das japanische Unternehmen Takeda kommt nach der Übernahme von Shire auf rund 4.500 Beschäftigte in Österreich und engagiert sich nun auch wie viele andere im Hinblick auf eine Covid-19-Therapie, die möglicherweise am Ende auch in Österreich produziert werden könnte.
Das größte Investment läuft derzeit aber bei Boehringer Ingelheim, das in den vergangenen Jahren Wien zum Hauptzentrum für die Krebsforschung sowie als Standort für biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion im Konzern gemacht hat. Breits im Jahr 2015 gab der Konzern bekannt, den Standort in Wien massiv auszubauen; bis 2021 wird ein Gesamtvolumen von über 700 Mio. € investiert.
Sorgen macht der Branche allerdings der Preisdruck in Österreich. So liegt man hierzulande im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld. Das wiederum gefährde auch das Engagement der Branche im Land, hört man.