Resistenzen blocken
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„Arznei & Vernunft”Stakeholder der Gesundheitsbranche präsentieren neue Antibiotika-Leitlinien. (Bild: E. Singer, U. Mursch-Edlmayr, T. Szekeres, A. Biach, M. Munte)
HEALTH ECONOMY Redaktion 23.11.2018

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Weltweit steigt die Resistenz von Krankheitserregern gegen Antiinfektiva. Österreichs Gesundheitsbranche reagiert.

••• Von Karina Schriebl

WIEN. Die Weltgesundheitsorganisation hatte schon 1998 auf diese Gefahr hingewiesen und 2015 einen globalen Aktionsplan beschlossen, dem viele nationale gefolgt sind. Selbst in der Abschlusserklärung des G7-Gipfels 2015 bekennt man sich zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen – schließlich stellen diese auch eine volkswirtschaftliche Herausforderung dar. Zuletzt warnte auch die EU-Kommission vor den massiven Folgen für die Gesundheit der Menschen und die Gesundheitssysteme.

Jetzt steuert auch die heimische Gesundheitsbranche gegen: Im Rahmen der Initiative Arznei & Vernunft (A&V) haben nun namhafte Experten die Antiinfektiva-Leitlinie für Ärzte und Apotheker sowie die entsprechende Patienteninformation auf Basis aktuellster wissenschaftlicher Erkenntnisse komplett neu überarbeitet. Beides ist unter www.arzneiundvernunft.at abrufbar, die Patienteninformation liegt auch in Arztpraxen und Apotheken auf.
„Eine Aktualisierung der A&V-Leitlinie zu diesem Thema war angesichts neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse dringend notwendig”, sagte der Leiter der Expertengruppe, Ernst Singer. „Die erfreuliche Nachricht ist, dass in Österreich die Gesamtmenge an verbrauchten Antibiotika pro Einwohner im europäischen Vergleich sehr niedrig ist. Entsprechend niedrig sind auch die Resistenzraten”, erklärte Alexander Biach, Verbandsvorsitzender des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger. „Antibiotika werden in Österreich jedoch im Winter überdurchschnittlich häufig verschrieben. In anderen Ländern wie Dänemark, Schweden oder Norwegen sind derartige saisonale Schwankungen kaum zu finden.”

Industrie sucht neue Produkte

Um Antibiotikaresistenzen in den Griff zu bekommen, laufen auch große Forschungsanstrengungen bei der Industrie. „Die Erforschung neuer Antibiotika ist extrem aufwendig und risikoreich wie kaum eine andere: Nicht einmal ein Prozent aller Forschungsansätze schafft es bis zum Markt”, sagte der Präsident des Verbands der pharmazeutischen Industrie Österreichs, Pharmig, Martin Munte. „Umso größer ist die Hoffnung, dass die zehn neuen Antibiotika, die derzeit weltweit in späten Phasen der klinischen Forschung stehen, erfolgreich sind.”

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