BASEL/NEW YORK. Der Schweizer Pharmakonzern Roche setzt mit einem milliardenschweren Zukauf in den USA auf Big Data in der Krebsforschung. Die Firma übernimmt den Software-Anbieter Flatiron Health für 1,5 Mrd. € komplett. Roche war bereits mit 12,6% an der 2012 gegründeten Firma beteiligt.
Die neue Tochter mit Sitz in New York wertet über eine Kooperation mit mehr als 265 Krebskliniken und Pharmafirmen die Daten von Millionen von Patienten aus. So soll eine bessere und effizientere Behandlung möglich werden. „Dies ist ein wichtiger Schritt in unserer Strategie der personalisierten Medizin für Roche”, sagt Roche-Pharmachef Daniel O'Day.
Wichtige Software
Auch bei behördlichen Genehmigungen von Krebsarzneien spielt die Software ein Rolle: Flatiron bereite die Daten der Patienten aus den Kliniken für Entscheidungen der Aufsichtsbehörden auf, die etwa über die Zulassung eines neuen Medikaments bestimmen. Unter dem Dach des Schweizer Konzerns soll Flatiron als eigenständiges Unternehmen fortbestehen und die Datenplattform der gesamten Gesundheitsbranche weiter zur Verfügung stehen. Analysten lobten die Investition als zukunftsweisend im Hinblick auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. (iks)