•• Von Martin Rümmele
FRANKFURT/WIEN. Der weltgrößte Prothesenhersteller Ottobock peilt bei seinem Börsengang einen Marktwert von bis zu 4,2 Mrd. € an. Bis zu 12,35 Mio. Aktien des Familienunternehmens aus dem niedersächsischen Duderstadt werden noch bis zum 7. Oktober in einer Spanne von 62 bis 66 € angeboten, wie Ottobock am Montag mitteilte. Die Erstnotiz an der Frankfurter Börse ist für den 9. Oktober geplant. Einschließlich Schulden würde Ottobock mit 5,1 bis 5,3 Mrd. € bewertet.
Das liegt unter den Insidern zufolge angepeilten sechs Mrd. € – ein Abschlag ist bei Börsengängen aber üblich. Es ist der erste Börsengang in Deutschland im streng regulierten Prime Standard in diesem Jahr. Als Ankerinvestor will der Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne bei Ottobock einsteigen. Insgesamt würde Ottobock mit dem Börsengang zwischen 766 und 808 Mio. € einnehmen. 100 Mio. davon gehen an das Unternehmen selbst. „Die Erlöse verschaffen uns zusätzliche finanzielle Flexibilität, gezielt in neue Technologien zu investieren, weiterhin neue Maßstäbe in Human Bionics zu setzen und neue strategische Chancen zu nutzen“, sagte Vorstandschef Oliver Jakobi. Der Rest geht an die Eigentümerfamilie Näder, die auch nach dem Börsengang mehr als 80% der Anteile hält.
9.300 Beschäftigte
Ottobock erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit weltweit 9.300 Beschäftigten einen Umsatz von 1,43 Mrd. € und ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBITDA) von 321 Mio. €. Im ersten Halbjahr 2025 stieg der Umsatz um 14% auf 760 Mio. €, das bereinigte EBITDA verbesserte sich um rund ein Drittel auf 175 Mio. €. 30 bis 40% des Gewinns sollen künftig als Dividende ausgeschüttet werden, wie aus dem IPO-Prospekt hervorgeht.
