•• Von Martin Rümmele
WIEN/BRÜSSEL. Die in Österreich lebende Bevölkerung wird älter – aber nicht gleichmäßig gesünder. Ein neuer Bericht von EuroHealthNet und dem Centre for Health Equity Analytics zeigt, dass die Lebenserwartung steigt, die gesundheitliche Kluft zwischen sozialen Gruppen jedoch wächst. Menschen mit höherer Bildung oder besserem Einkommen berichten häufiger von guter Gesundheit als andere. Zwar liegt Österreich im europäischen Mittelfeld, doch die Detailanalyse zeigt: Von den Verbesserungen profitieren fast ausschließlich die Bessergestellten. Menschen mit niedriger Bildung bleiben zurück.
Beispiele aus anderen Ländern
Besonders auffällig ist die psychische Gesundheit. Österreich zählt zu den Ländern, in denen sie sich zwar insgesamt verbessert hat, die Gewinne aber ungleich verteilt sind – Führungskräfte und Akademiker profitieren deutlich stärker als Arbeiter oder Angestellte.
Andere Länder zeigen, wie es geht: Slowenien und Polen konnten Gesundheit und Chancengleichheit gleichzeitig verbessern. Die sozialen Unterschiede in der Gesundheit sind auch ein wirtschaftliches Problem. Schlechtere Gesundheit in unteren Einkommensgruppen führt zu mehr Krankenständen, geringerer Arbeitsfähigkeit und höheren Kosten.
