USA kürzen Mittel
© Lydia Polimeni/National Institutes of Health
Zahlreiche österreichische Forschungseinrichtungen und -projekte müssen nun auf Fördergelder aus den USA verzichten.
HEALTH ECONOMY Redaktion 30.05.2025

USA kürzen Mittel

Neue Regeln stoppen Projekte mit Auslandsbeteiligung: Österreichs Forschung verliert wichtige US-Fördermittel.

••• Von Katrin Grabner

BETHESDA/WIEN. Ein schwerer Rückschlag für internationale Forschungszusammenarbeit: Die US-Gesundheitsbehörde National Institutes of Health (NIH) vergibt ab sofort keine neuen Fördermittel mehr, wenn darin sogenannte Subawards an ausländische Einrichtungen enthalten sind. Zur Begründung nennt die Behörde „Transparenz, Nachverfolgbarkeit und nationale Sicherheit”. Auch Verlängerungen oder nachträgliche Genehmigungen solcher Teilprojekte sind ausgeschlossen.

Bereits laufende Projekte bleiben unberührt, neue Vorhaben müssen ohne ausländische Subpartner auskommen oder beendet werden. Direkte Förderungen ins Ausland bleiben erlaubt – etwa für Geräte oder Beratungsleistungen. Auch österreichische Einrichtungen sind betroffen: In Österreich erhielten im Vorjahr unter anderem die Veterinärmedizinische Universität Wien (475.812 USD) und Eveliqure Biotechnologies (198.329 USD) NIH-Mittel. Insgesamt wurden 2023 in Österreich 152 Projekte mitfinanziert – betroffen sind unter anderem die MedUnis Wien, Graz und Innsbruck, die Technischen Universitäten in Wien und Graz sowie das AKH Wien und das Institute of Science and Technology Austria.

Die Entscheidung ist ein weiterer Schritt der US-Regierung unter dem Republikaner Donald Trump, der Forschung und Fortschritt in Europa, aber auch auf der ganzen Welt, bremsen wird.

Neues Fördermodell

Laut „Euronews” waren 2023 europaweit rund 4.800 NIH-Projekte mit indirekter Beteiligung ausländischer Partner aktiv. Während die NIH 2024 noch 68 Forschungseinrichtungen in Europa direkt finanzierte, sind es im laufenden Jahr derzeit nur noch 19 – darunter als einzige aus Österreich erneut die VetMed Wien mit 494.299 USD. Besonders kritisch ist die Situation für Projekte, die bisher über Subawards finanziert wurden.

Im Zuge der Neuausrichtung der NIH wird ein neues Fördermodell eingeführt: Ausländische Partner sollen künftig nicht mehr als Subaward unter einem Hauptprojekt geführt werden, sondern über eigene, dem Hauptzuschuss zugeordnete Förderlinien. Die Umsetzung ist bis spätestens 30. September 2025 vorgesehen.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL