Vernetzt versorgt
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HEALTH ECONOMY Redaktion 13.06.2025

Vernetzt versorgt

Wie gelingt moderne Gesundheitsversorgung vor Ort? Die PVE-Tagung 2025 in Linz zeigte, was es nun braucht.

••• Von Katrin Grabner

LINZ. Unter dem Motto „Visionen für die wohnortnahe Gesundheitsversorgung” lud der Verein „Am Plus” zur PVE-Tagung nach Linz. Vertreter aus Medizin, Gesundheitsberufen, Sozialversicherung und Politik diskutierten zwei Tage lang über die Zukunft der Primärversorgung in Österreich. Zentrale Themen waren Herausforderungen wie Fachkräftemangel, steigende Kosten und der demografische Wandel. Alexander Biach, Generaldirektor der SVS, rief in diesem Sinne dazu auf, Primärversorgungseinheiten (PVE) künftig als Präventionszentren zu denken – unterstützt durch Digitalisierung und smarte Steuerung. Peter McDonald, Vorsitzender des Verwaltungsrates der ÖGK, und sein Stellvertreter Andreas Huss betonten die Wichtigkeit multiprofessioneller Zusammenarbeit und stellten ein Konzept für wohnortnahe Praxis- und Therapiezentren vor – als Antwort auf Engpässe und als Ergänzung zu bestehenden Primärversorgungsstrukturen.

Auch Vertreter der Berufsverbände präsentierten Beiträge zur Versorgung – darunter die Bereiche Diätologie, Ergotherapie, Pflege, Logopädie, Hebammen, Physiotherapie, Sozialarbeit und Ordinationsassistenz. Ihr gemeinsames Anliegen: Anerkennung, Sichtbarkeit und faire Rahmenbedingungen für die Teamarbeit in der Primärversorgung.

Große Einigkeit

Einblicke in die Praxis zeigten den Mehrwert für Patienten und Gesundheitsberufe: Mediziner Wolfgang Blank aus dem Bayrischen Wald zeigte, wie klare Aufgabenverteilung und spezialisierte Ausbildung auch im ländlichen Raum zu guter Versorgung führen. Auch eine Gruppenpraxis im niederösterreichischen Sierndorf wurde als Positivbeispiel vorgestellt: Fachärzte, Therapeuten und Hausärzte arbeiten dort unter einem Dach – inklusive Hausapotheke nach dem „One-Stop-Shop”-Prinzip. In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde der Schulterschluss zwischen Berufsgruppen, Sozialversicherung, Wissenschaft und Trägerorganisationen sichtbar – und das gemeinsame Ziel: eine starke, wohnortnahe Versorgung für alle Menschen in Österreich – im Sinne des solidarischen Gesundheitssystems.

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