••• Von Ulli Moschen
WIEN. 88% der Patienten wünschen sich eine stärkere Vernetzung und örtliche Bündelung jener Stellen, die mit der Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden zu tun haben. Das sind die Ergebnisse der vom Meinungsforschungsinstitut IFES im Auftrag der Vinzenz Gruppe im Mai durchgeführten Patientenbefragung.
Angebot bündeln
„Faktum ist, dass das Angebot einer umfassenden und gebündelten Versorgung, vom Allgemeinmediziner bis zum hochspezialisierten Spitalsbereich, sehr stark nachgefragt wurde”, fasst IFES-Geschäftsführer Reinhard Raml zusammen. Die zugkräftigsten Argumente für eine solche Vernetzung und örtliche Bündelung sieht er als kongruent mit der von den Befragten angestellten Problemanalyse.
Für sich genommen werden bestehende Institutionen wie der Hausarzt oder die Betreuung in Krankenhäusern positiv beurteilt, allerdings sehen 70% der Befragten die Wartezeiten auf Termine beim Facharzt, auf Röntgen-, MRT- und CT- Untersuchungen oder Operationen als problematisch an, ebenso die fehlende Überprüfbarkeit einer Diagnose oder Therapie und die „Lauferei” zwischen verschiedenen Stellen.
Die Vinzenz Gruppe plant in den kommenden Jahren an allen sieben Standorten des Ordensspitalsverbunds in Wien und Oberösterreich sogenannte Gesundheitsparks, in denen niedergelassene medizinische Leistungen das klassische ambulante und stationäre Angebot ergänzen.
Eigene Zentren
Vorstand Michael Heinisch will den Vorstoß der Vinzenz Gruppe nicht als Konkurrenz zur Einzelordination oder geplanter Primary Health Care-Zentren (PHC) verstanden wissen: „Die Herausforderungen der künftigen Gesundheitspolitik sind groß genug für alle – da wird es Einzelordinationen genauso brauchen wie PHC oder eben Gesundheitsparks, wie wir sie planen.” Wie bisher schon in den Krankenhäusern gilt in dieser künftigen Form der Zusammenarbeit das Prinzip der Gemeinnützigkeit.