Es ist eine wiederkehrende Diskussion, die bis heute zu keiner Klärung gefunden hat: Wie viel Markt verträgt das Gesundheitswesen? Unbestritten ist, dass das viele Geld, das im System bewegt wird – immerhin zehn Prozent des BIP – Begehrlichkeiten weckt. Unbestritten ist auch, dass ob der enormen Summen selbst ein geringes Effizienzpotenzial gleich Hunderte Millionen Euro sind.
Dennoch werden Märkte im Gesundheitswesen selbst in marktwirtschaftlichen Ländern reguliert. Der Grund ist, dass Patienten nach der medizinischen Notwendigkeit und nicht nach den möglichen Gewinnen behandelt werden sollen. Umgekehrt erzeugt die Bedürftigkeit im Fall von Krankheit auch enorme Abhängigkeiten.
Selbst Wirtschaftsliberale sprechen deshalb von einem Marktversagen: Denn das ist ein wirtschaftswissenschaftliches Konzept für Situationen, in denen die Koordination über den Markt nicht zu einer optimalen Allokation der Ressourcen führt. Als zentrale Ursachen von Marktversagen gelten Informationsasymmetrien, Externalitäten, natürliche Monopole sowie öffentliche Güter. Tatsächlich agieren auch jetzt Gesundheitsanbieter zunehmend gewinnorientiert. Nicht jeder Arzt und Apotheker hat nur das Wohl des Patienten im Sinn; genau deshalb muss hier aber genau von der Politik beachtet werden, wohin ein Spardruck im System führt.
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