Alles einsteigen!
© APA/ÖBB/Andreas Scheiblecker
„Wir werden bei Innovation und Digitalisierung ins Spitzenfeld der Branche ziehen”, so der ÖBB-CEO.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 30.04.2021

Alles einsteigen!

Trotz Umsatzeinbruch fuhren die ÖBB ein ausgeglichenes Ergebnis ein. Bis 2026 wird jetzt richtig kräftig investiert.

••• Von Helga Krémer

WIEN. „2020 war ein hartes Jahr, das natürlich auch die ÖBB enorm herausgefordert hat. Covid-19 hat uns einen Umsatzeinbruch von 700 Mio. Euro beschert”, sagt ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä und erläutert: „Wir haben sehr rasch mit Gegenmaßnahmen begonnen und von Beginn an konsequent durch die Krise gesteuert. Damit ist es uns gelungen, 380 Mio. Euro aus eigener Kraft einzusparen. Die Möglichkeit zur Kurzarbeit und das umsichtige Eisenbahnpaket der Bundesregierung mit rund 200 Mio. Euro – Stichwort Notvergabe auf der Weststrecke, Zusatzbestellungen und Absenkung der Schienenmaut – haben uns ermöglicht, 2020 ausgeglichen abzuschließen.” Durch aktives Krisenmanagement ist dem Konzern ein ausgeglichenes Ergebnis mit einem leichten Plus (EBT knapp 59 Mio. €) gelungen.

Investitionsfähigkeit gesichert

„Das leicht positive EBT ist vor allem im Hinblick auf die Sicherstellung der Investitionsfähigkeit des gesamten ÖBB-Konzerns wichtig. Damit sichern wir uns nicht nur das Vertrauen auf den Finanzmärkten, sondern auch möglichst attraktive Finanzierungskonditionen. Immerhin tätigen wir in den kommenden Jahren bis 2026 Investitionen in Höhe von über 25 Mrd. Euro”, erklärt ÖBB-Finanzvorstand Arnold Schiefer.

Viel Geld für Infrastruktur

Ein Großteil dieser 25 Mrd. €-Investitionen, nämlich 20,6 Mrd., geht in den Ausbau der Bahninfrastruktur sowie erneuerbarer Energien. Überdies werden im Bereich Personenverkehr mit 3,4 Mrd. € erhebliche Mittel in die Modernisierung und Aufstockung der Zugflotte gesteckt. Auch werde in neue Nachtzüge zum Ausbau des ÖBB-Nightjet-Netzes investiert.

Rund 1,5 Mrd. € sollen in den nächsten sechs Jahren in die Digitalisierung des Bahnsystems fließen. In der Infrastruktur wird an einem „digitalen Zwilling” des ÖBB-Schienennetzes gearbeitet, um Instandhaltung und Netzauslastung effizienter und günstiger zu steuern.
Auch im Güterverkehr wird die Digitalisierung vorangetrieben. „Mit der End-to-End Digitalisierung wird der Güterverkehr auf der Schiene schneller und effizienter. Die Schienenlogistik wird so einfach zugänglich wie die Straßenlogistik. Da geht es direkt in die Zukunft”, führt Andreas Matthä aus.

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