Auslandsnachfrage bringt Rückenwind
© Adler
Wachstum Die österreichischen Betriebe weiten ihre Produktion erneut verstärkt aus, da das Neugeschäft aus dem Ausland nun wieder zunimmt.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 07.09.2018

Auslandsnachfrage bringt Rückenwind

Die Industrie geht mit Zuversicht in den Herbst: Kräftiger Produktionsanstieg um fünf Prozent für 2018 in Reichweite.

WIEN. Über den Sommer hat sich die Industriekonjunktur in Österreich stabilisiert: Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex liegt den dritten Monat in Folge auf einem überdurchschnittlich ­hohen Wert, der einen weiter sehr kräftigen Wachstumskurs der hei­mischen Industrie signalisiert.

Insbesondere im Vergleich zur Entwicklung in anderen Ländern zeigt die Industrie weiter stark auf: Seit zweieinhalb Jahren läuft unsere Industriekonjunktur im europäischen Vergleich überdurchschnittlich gut.

Wachsende Auftragspolster

Die heimischen Industriebetriebe haben im August die Produktion erneut stärker ausgeweitet, um der wieder kräftiger steigenden Nachfrage, insbesondere aus dem Ausland, nachkommen zu können.

Steigende Einkaufsmengen und wachsende Auftragspolster bestätigen den anhaltend starken Rückenwind für die Industrie, und mit der gestiegenen Nachfrage haben sich die Lieferzeiten weiter verlängert.
Gestützt auf das günstigere Nachfrageumfeld, haben die Betriebe die Beschaffungsmenge an Vormaterialien und Rohstoffen den vierten Monat in Folge erhöht und profitierten von einer im August wieder etwas nachlassenden Preisdynamik im Einkauf. Die geringer als in den beiden Vormonaten gestiegenen Kosten im Einkauf konnten weitgehend auf die Verkaufspreise übertragen werden, sodass die Ertragslage der Betriebe gegenüber dem Vormonat im Durchschnitt unverändert blieb.
Das Verhältnis der Neuaufträge zu den Lagerbeständen hat sich wieder verbessert. Die Verkaufslager sind voraussichtlich etwas zu wenig befüllt, um die wieder steigenden Auftragseingänge bewältigen zu können, daher sind weitere Produktionssteigerungen zu erwarten. Darüber hinaus schätzen die heimischen Betriebe auch die mittelfristigen Aussichten günstig ein.

Globaler Handel im Aufwind

Die höhere Zuversicht in der heimischen Industrie basiert auf zwei Säulen: Zum einen sind die handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und der Europäischen Union vorerst nicht weiter eskaliert, und die Gefahr höherer US-Zölle auf europäische Autos scheint derzeit vom Tisch zu sein.

Zum anderen weist der UniCredit Global Leading Indicator, der eine Vielzahl verschiedener Frühindikatoren kombiniert, ebenso wie der jüngst veröffentlichte IFO-Geschäftsklimaindex mit dem stärksten Anstieg seit fünf Jahren auf eine Belebung des globalen Handels in den kommenden Monaten hin. (pj)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL