Brennpunkt Alpbach
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„Nun muss es darum gehen, für ein investitionsgetriebenes Wachstum und damit für neue Arbeitsplätze zu sorgen”, fordert IV-Präsident Georg Knill.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 11.09.2020

Brennpunkt Alpbach

Technologieoffensive soll moderne Produktionstechnologien, Tech for Green, Digitalisierung sowie Life Sciences forcieren.

ALPBACH. „Forschung, Technologie und Innovationen (FTI) sind das Fundament für den Erfolg und das Blut in den Adern der modernen Industrie”, betonte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill, beim FTI-Talk im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche. „Sie machen die Betriebe krisenfest und fit für neues Wachstum – und genau das brauchen wir jetzt!”

Es muss geforscht werden

Obwohl der produzierende Bereich zu den von der Corona-krise am stärksten betroffenen Wirtschaftsbereichen zähle, setzen heimische Industriebetriebe weiter auf FTI-Investitionen.

„Ohne die forschenden Unternehmen hätten wir einen volkswirtschaftlichen Dauer-Lockdown in Österreich. Umso mehr müssen die Unternehmen gerade jetzt in ihren F&E-Aktivitäten Kurs halten können”, so Knill. Dafür brauche es die Unterstützung durch die Politik – sowohl strategisch, durch eine neue, ambitionierte FTI-Strategie, als auch in finanzieller Hinsicht.
Konkret schlägt die IV vor, dass Mittel aus Österreichs erhöhtem EU-Rabatt in eine Technologieoffensive mit zusätzlich einer Mrd. € für die direkte Förderung von angewandter Forschung in den nächsten Jahren investiert werden. „Eine echte Technologieoffensive als Ticket in die Zukunft muss die Themen moderne Produktionstechnologien, Tech for Green, Digitalisierung in der gesamten Bandbreite sowie Life Sciences umfassen”, erklärte Knill.
„Die Industrie kann einen entscheidenden Beitrag für einen wirksamen Klimaschutz leisten. Deutlich verstärkte Anstrengungen in Innovation und Technol­ogie verbessern sowohl die Wettbewerbssituation als auch die Klimabilanz der Unternehmen.”

MINT-Berufe pushen

Als „wesentliche Säule für den rot-weiß-roten FTI-Erfolg” bezeichnete Knill erstklassig qualifizierte Mitarbeiter. „Krise mit hoher Arbeitslosigkeit und Mangel an Innovationsnachwuchs sind kein Widerspruch. Die Bedeutung der MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) wird weiter steigen.”

Bis 2030 sollen daher um 20% mehr Technikgraduierte aus HTL, FH und Uni sichergestellt werden. Dazu sollten Ausbildungskapazitäten erhöht sowie neue attraktive Bildungsangebote etabliert werden. Zudem schlägt die Industrie die öster­reichweite Einrichtung von „MINT-Regionen” vor. (pj)

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