Check für ­Industrie 4.0
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Hartmut Rauen, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinenbauer.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY 29.01.2016

Check für ­Industrie 4.0

VDMA sieht dringenden Handlungsbedarf der EU bei Anpassung von Infrastruktur und Recht auf künftige Anforderungen.

FRANKFURT/MAIN. „Eine erfolgreiche Digitalisierung der Industrie ist die Voraussetzung für die Zukunft der Produktion in Europa”, ist VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen überzeugt.

Zwar könne derzeit noch nicht abgesehen werden, wie die Industrie 4.0 schlussendlich im Detail aussehen werde, dass aber die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen dafür unzureichend sind, sei ein Faktum. In einem detaillierten Strategiepapier beschreibt der Verband die wesentlichen Punkte.
Etwa im Bereich der Produkthaftung, die derzeit davon ausgeht, dass jeder Schaden auf menschliches Handeln zurückzuführen ist und die Verantwortung klar zugewiesen werden kann. Wenn aber zunehmend intelligente, sich selbst steuernde und selbstlernende Systemen Entscheidungen treffen, wirft das bei der Suche nach Fehlerursachen und der Verantwortlichkeit ganz neue Fragen auf, auf die bei der Formulierung neuer Regelungen eingegangen werden muss. Auch bei der Sicherheit des grenzüberschreitenden Datenaustauschs besteht nach Meinung des VDMA rascher Handlungsbedarf.
Der freie Marktzugang hängt künftig auch stark davon ab, dass die Netzinfratrukturen auch in ländlichen Regionen über ausreichende Kapazitäten verfügen, und laut VDMA sei es zweifelhaft, ob die aktuellen Ausbauziele den künftigen Herausforderungen gerecht werden.
„Ziel muss sein, innovationshemmende Regelungen zu ändern oder abzuschaffen. 2016 wird ein richtungsweisendes Jahr für Industrie 4.0. Mit dem für April angekündigten Aktionsplan ‚Digitising Industry' hat die EU noch alle Chancen, mit den riesigen Potenzialen und dem Tempo von Industrie 4.0 Schritt zu halten”, so Rauen. (red)

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