Die Industrie ist auch heuer nicht zu stoppen
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Paul Christian Jezek 02.03.2018

Die Industrie ist auch heuer nicht zu stoppen

In Österreich entwickelt sich derzeit kein anderer ­Wirtschaftsbereich so dynamisch und konsequent.

••• Von Paul Christian Jezek

Zum ersten Mal hat die Wirtschaftsauskunftei CRIF Österreich nun auch die heimische Industrie genauer unter die Lupe genommen und die Anzahl der Start-ups, die Insolvenzen, die Eigenkapitalausstattung sowie die bevorzugten Firmenstandorte untersucht.

Als Berechnungszeitraum für Gründungen und Insolvenzen wurde der Zeitraum von 1.1.2013 bis 31.12.2017 herangezogen.
Für alle anderen Berechnungen wurden jene Firmen berücksichtigt, die zum 24.1.2018 aktiv waren; ausgenommen wurden ausländische Firmen/Rechtsformen. Die Berechnung der Eigenkapitalquote basiert auf der jeweils aktuellsten eingemeldeten Bilanz eines Unternehmens, wobei als Rechtsform nur GmbHs und AGs berücksichtigt wurden.

Der Wille zum Start-up

Laut CRIF war im Vorjahr immerhin jede fünfundzwanzigste Neugründung in Österreich ein Industrieunternehmen. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr (2016: 4,7%, 2017: 4,0%) einen Rückgang von ca. 14,9%. OÖ und NÖ befinden sich 2017 – wie auch schon im Jahr zuvor – weiterhin an der Spitze des Bundesländerrankings, dort wurden also am häufigsten neue Industriebetriebe gegründet. Danach folgen die Steiermark, Wien und Tirol.

Die Schlusslichter bilden (wie auch bei der Beliebtheit als Firmenstandort, siehe Kommentar rechts) Vorarlberg (3,9%) und das Burgenland (3,3%).

Der Wille zum Erfolg

Die aktuelle Erhebung von CRIF zeigt weiters, dass bei den Insolvenzen im Fünfjahresvergleich ein eindeutiger Trend erkennbar ist: Von 2013 bis 2017 gingen die Insolvenzen in der heimischen Industriebranche sukzessive zurück; von 2016 auf 2017 war sogar ein Rückgang von rund 24% zu verzeichnen.

Die meisten insolventen Industriefirmen gab es 2017 ebenfalls in NÖ und OÖ, wo aber eben auch die meisten Neugründungen zu verzeichnen waren. In diesem Ranking befindet sich die Bundeshauptstadt auf Platz drei. Die westlichen Bundesländer Vorarlberg und Tirol haben am wenigsten insolvente Industriebetriebe aufzuweisen.

Der Wille zum (Eigen-)Kapital

Im Rahmen der Erhebung hat CRIF weiters die bis Anfang 2018 eingereichten Bilanzen der Jahre 2015 und 2016 verglichen. Österreichs Industrieunternehmen verfügen demnach insgesamt über eine positive Eigenkapitalausstattung, die im Jahresvergleich über fast alle Bundesländer (Ausnahme: Salzburg und Wien) hinweg sogar leicht gestiegen ist.

Aber auch wenn Salzburg im Vergleich von 2015 auf 2016 einen leichten Rückgang von ca. 0,2% aufweist, bleibt es das Bundesland mit der stärksten Median-Eigenkapitalquote. Danach sind die oberösterreichischen Betriebe am besten mit Eigenkapital ausgestattet, danach folgen praktisch ex aequo Unternehmen aus Kärnten, Vorarlberg und der Bundeshauptstadt, Vorarlberg und Kärnten. Die Schlusslichter bilden das Burgenland und die Steiermark, beide jedoch mit Anstieg der Median-Eigenkapitalquote.
„Auch wenn unterm Strich 2017 weniger Industrieunternehmen als 2016 gegründet wurden, erlebt Österreichs Industrie im Moment eine klassische Hochkonjunktur”, fasst GF CRIF Österreich, Boris Recsey, zusammen. „So entwickelt sich hierzulande derzeit kein anderer Wirtschaftsbereich dynamischer.”
Auch im internationalen Vergleich sei Österreich ein höchst wettbewerbsfähiger Industriestandort: „Das stimmt auch für das Jahr 2018 optimistisch!”

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