Die Steiermark setzt auf innovative Industrie
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Paul Christian Jezek 31.03.2017

Die Steiermark setzt auf innovative Industrie

Comet-Kompetenzzentren LEC und Know-Center befeuern die Hightech-Positionierung des Wirtschaftsstandorts.

••• Von Paul Christian Jezek

Um der Nachfrage des internationalen Markts nach individualisierten und gleichzeitig rasch verfügbaren Produkten gerecht zu werden, setzen die steirischen Unternehmen auf Smart Production & Services, die durch vernetzte und intelligente Technik höchste Flexibilität und Ressourceneffizienz ermöglichen.

Die Chancen der smarten Technologien für die steirische Wirtschaft sind groß: Wirtschaftsforscher prognostizieren für die Steiermark bis 2025 einen Anstieg von 86 Mrd. € in der Produktion und ein Plus von 38 Mrd. € an Wertschöpfung durch Smart Production & Services.

Wachstum durch Innovation

Die Industrie ist generell der größte Arbeitgeber und der wichtigste Innovationsmotor dieses Bundeslandes: Der jährliche Produktionswert beträgt 32 Mrd. €, das sind rund 35% der Wertschöpfung.

Damit liegt der produzierende Sektor in der Steiermark unangefochten auf Platz 1. Mehr als drei Viertel der Güter werden ex­-portiert. Stärkefelder sind Maschinen- und Fahrzeugbau, Metall, Elektronik, Papier und Holz, Eisen und Stahl. 1 € Industriewertschöpfung bringt zusätzliche 1,21 € an regionaler ­Wertschöpfung in anderen Sektoren.

Innovativ ganz weit vorn

Mit einer F&E-Quote von 4,7% bildet die Steiermark die Innovationsspitze in Österreich und zählt auch europaweit zu den führenden Forschungsregionen.

Mit jährlich ca. 1,2 Mrd. € an F&E-Aufwendungen – das sind 72% der gesamten steirischen Ausgaben in diesem Bereich – sichert die Industrie maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Region.
Die wesentlichen Meilensteine der aktuellen steirischen Wirtschaftsstrategie 2020 „Wachstum durch Innovation” sind die Bündelung der aktiven Standort­entwicklung entlang der drei Leitthemen Mobility, Eco-Tech und Health-Tech sowie die Ausrichtung der Förderungsinstrumente auf die aktive Standortentwicklung.

Daten sind das Gold von heute

Die zwei Grazer Comet-Kompetenzzentren Know-Center und LEC (Large Engines Competence Center) tragen sehr zur High-tech-Positionierung des Wirtschaftsstandorts bei. Sie können attraktive Forschungsförderungen anbieten, was zur sehr guten (auch internationalen) Vernetzung mit Unternehmens­partnern beiträgt.

17 Jahre Erfahrung und mehr als 600 erfolgreich abgewickelte Projekte adeln das Grazer Know-Center als eines der führenden Forschungszentren für Data-driven Business & Big Data Analytics in Europa. So profitiert z.B. die Life Sciences-Branche von fortgeschrittenen Methoden zur visuellen Analyse großer Datenbasen, während im Bereich der Mobilität und Industrie 4.0 die Echtzeit-Auswertung von Sensordaten und Fehlervorhersagen eine wichtige Rolle spielen.

Großmotorenforschung

Das LEC wiederum zählt weltweit zu den führenden Forschungseinrichtungen für Großmotorentechnologie; die Grazer Forscher arbeiten u.a. daran, die riesigen Antriebssysteme von Schiffen und Lokomotiven sowie die Ener­-gieerzeugung mit Großmotoren umweltfreundlicher zu machen. Das ambitionierte Ziel besteht in der Schaffung der Grundlagen für den Technologiesprung zur nächsten Generation von Gas- und Dual Fuel-Motoren.

Das LEC testet u.a. gerade eine umweltfreundliche Antriebslösung, die mithilfe eines speziell entwickelten Kompressors funktioniert, der mit Hochdruckgas in den Motor gepresst wird. Für Experten würde das einen Quantensprung bedeuten, denn der Großteil der Schiffsmotoren verbrennt nach wie vor Schwefelhaltiges Schweröl.
Wie groß der Bedarf an Großmotorenforschung ist, bildet sich auch im internationalen Partnerkonsortium des LEC ab: Alle Technologieführer, darunter viele Weltmarktführer, sind dort vertreten. Gemeinsam mit der Comet-Förderung sind das ideale Rahmenbedingungen, um Spitzenforschung und Innova­tion zu ermöglichen.

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