••• Von Britta Biron
FRANKFURT/MAIN. Mit einem Produktionsvolumen von 20,1 Mrd. Euro, das ist ein Zuwachs von drei Prozent gegenüber 2014, haben die deutschen Anbieter von Intralogistik- und Fördertechniklösungen den Unsicherheiten auf den Weltmärkten getrotzt und ihre Marktposition verteidigt.
„Die Unternehmen profitierten im Vorjahr vor allem von den Zielbranchen, die nah am Endkunden sind, wie beispielsweise dem Onlinehandel in all seinen Facetten oder der Automobilindustrie”, erklärt Wilfried Neuhaus-Galladé, Vorstandsvorsitzender des Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik. „Wir sehen allgemein in den führenden Industrienationen eine große Investitionsbereitschaft in Fördertechnik und Intralogistik, was sich auch in den gestiegenen Exportzahlen zeigt.”
Deutliches Plus im Export
Insgesamt exportierten die deutschen Unternehmen 2015 Intralogistikprodukte im Wert von 13,7 Mrd. Euro; im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von fünf Prozent und, so Sascha Schmel, Geschäftsführer VDMA Fachverband Fördertechnik und Intralogistik, ein eindrucksvoller Beweis für den ausgezeichneten Ruf, den Made in Germany in der Intralogistik hat.
Neben den USA und Frankreich hat sich 2015 Großbritannien in die Top-3 der wichtigsten Abnehmerländer nach vorn geschoben und China auf den vierten Rang verwiesen. Die EU-28-Länder sowie die anderen europäischen Länder bleiben wie 2014 die wichtigste Absatzregion für die deutschen Hersteller.
„Je höher der Industrialisierungsgrad, desto höher sind auch die Ansprüche an Intralogistiklösungen. In diesem Hightech-Segment sind unsere Unternehmen international führend und arbeiten auch hart daran, dieses Spitzenniveau weiter auszubauen”, sagt Schmel.
Zudem sei Industrie 4.0 ein wichtiger Treiber. „Bei den Anwendern steigt die Bereitschaft zu vernetzten und automatisierten Lösungen. Und das zeigt sich letztlich auch in den Auftragsbüchern der Anbieter”, so Schmel weiter.
Weiterer Zuwachs erwartet
Trotz der positiven Bilanz für 2015 bleiben die Rahmenbedingungen schwierig: Das schwache Wirtschaftswachstum, die geopolitischen Spannungen sowie die innenpolitischen Herausforderungen in Deutschland beschäftigen auch die Intralogistikanbieter.
„Die Stimmung bei den Unternehmen war vergangenes Jahr oft schlechter als die tatsächliche wirtschaftliche Lage. Sie sind gefordert, noch flexibler und schneller auf Veränderungen zu reagieren; das ist ihnen, die Zahlen legen dies nahe, aber bisher gut gelungen”, betont Schmel. Und aufgrund der Positionierung und hohen Innovationskraft der Branche rechnet er auch für heuer mit weiteren Zuwächsen.