••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Anlässlich der jährlichen „Strategic Partnership 1520” Konferenz unterzeichneten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und die Russischen Eisenbahnen (RZD) eine Kooperationsvereinbarung im Güter- und Personenverkehr.
Die Vereinbarung beinhaltet fünf Aspekte verstärkter Zusammengearbeit: Güter- und Personenverkehr, Entwicklung zukunftsorientierter, innovativer Technologien, Förderung von Young Professionals durch gemeinsame Trainings und Entwicklungsprogramme und die gemeinsamen Bemühungen, die Russische Breitspurbahn in den Raum Wien zu verlängern.
Top-Chance für Mitteleuropa
Gemeinsam mit den Partnern der Eisenbahnen aus Russland (RZD), Ukraine (JSC Ukrzaliznytsia) und der Slowakei (ZSSK) soll die Breitspurbahn in Zukunft bis in die TwinCity Region Wien–Bratislava führen. Dazu wird eine ca. 400 km lange, elektrifizierte Neubaustrecke von Kosice in der Ostslowakei bis in den Wiener Raum benötigt. Der Endterminal ist östlich von Wien vorgesehen, womit die Bundeshauptstadt zum Brückenkopf für die Verteilung von Waren für ganz Mitteleuropa würde.
Neben steigenden Handelsvolumina zwischen China und Europa steigt die Bedeutung des Breitspursystems auch durch die chinesische Initiative für die Neue Seidenstraße „One Belt – One Road”. Durch den Ausbau der russischen Breitspur bis in den Raum Wien soll die nördliche Route der Seidenstraße leistungsfähig für die Zukunft gemacht werden – der Ausbau würde eine Verkürzung der Transportzeit zwischen China und Europa der Bahn- gegenüber der Seefracht um bis zu 20 Tagen ermöglichen.
Breiter aufgestellt
Der perfekte Standort für den Breitspurterminal liegt laut Experten der Wirtschaftskammer Wien im Raum Parndorf.
Laut einer BMVIT-Studie würde die Verlängerung der Breitspurbahn vom Terminal in Košice nach Wien von der Bauphase bis zum Vollbetrieb 127.000 heimische Jobs schaffen und sichern. Für Österreich wäre dabei eine Gesamtwertschöpfung von 15,5 Mrd. € zu erwarten – allerdings bis hin zum Jahr 2054 berechnet …