WIEN. Beim Jahresempfang des Verbands der Bahnindustrie (VBI), der Interessenvertretung der Schienenverkehrs-Zulieferbetriebe, kamen heuer über 100 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Medien zusammen, um über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen und Chancen der Branche zu sprechen.
Laut VBI-Präsident Hannes Boyer erwirtschaftet die österreichische Bahnindustrie mit knapp 28.000 Beschäftigten eine Wertschöpfung von rund 2,7 Mrd. € jährlich und eine Steuerleistung von 790 Mio. €.
Krux mit Klima und Personal
„Wir spielen eine zentrale Rolle bei der Schaffung grüner Arbeitsplätze und damit für den Weg zur Klimaneutralität in Österreich. Unsere Mitgliedsunternehmen investieren im europäischen Vergleich überdurchschnittlich viel in nachhaltige Technologien und Innovationen. Das macht die heimische Bahnindustrie klar zur Klimaschutzindustrie!”, so Boyer.
ÖBB-CEO Andreas Matthä thematisierte in seiner Keynote die Klimakrise, die immer mehr zur Energiekrise werde: „Daher muss der Eigenenergie-Erzeugungsgrad weiterhin erhöht werden, denn mit steigendem Verkehr wird auch mehr Energie benötig. Diese wollen wir vor allem aus Wasserkraft, Photovoltaik und Wind gewinnen.”
Auf eine andere Krise machte VBI-Geschäftsführerin Angela Berger aufmerkam: Die Branche suche nicht nur händeringend nach Ingenieuren und IT-Fachleuten, sondern auch Lehrlinge, TU- und FH-Absolventen. „Die Unternehmen haben volle Auftragsbücher und schaffen damit neue Arbeitsplätze – diese zu besetzen gelingt zwar noch, dauert aber immer länger.” (hk)