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Thomas Fahnemann „Stabile Absatzentwicklung bei guter Kapazitäts­auslastung.” Semperit-Chef Fahnemann hat am Mittwoch sein Vorstandsmandat überraschend zurückgelegt.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY PAUL CHRISTIAN JEZEK 17.03.2017

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Die Geschäftsentwicklung der Semperit-Gruppe war 2016 von einem schwierigen Marktumfeld gekennzeichnet.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Während sich der Sektor Industrie entgegen dem Markttrend sehr gut behauptete, be­lasteten im Sektor Medizin neben hohem Margendruck ein­malige Sondereffekte im Zusammenhang mit der Beendigung der Joint Ventures mit der thailändischen Sri Trang-Agro Industry Public Co Ltd Gruppe die Ergebnisentwicklung bei Semperit. Der Konzernumsatz lag im Geschäftsjahr 2016 mit 852,4 Mio. € um 6,8% unter dem Vorjahreswert von 914,7 Mio, das bereinigte EBITDA (ohne Sondereffekte) verringerte sich um gleich 14,1% auf 82,6 Mio.

Es soll besser werden

Nach Erreichen der Talsohle in den für Semperit relevanten Absatzmärkten rechnet der scheidende CEO Thomas Fahnemann jedoch mit einer moderaten Verbesserung der Marktbedingungen im Jahresverlauf. „Durch die tendenziell steigenden Rohstoffpreise sowie die besseren Konjunkturaussichten dürfte sich die generelle Nachfrageschwäche im Indus­triebereich langsam erholen.” Im weitestgehend konjunkturunabhängigen Bereich Medizin ist für 2017 unverändert von einer steigenden Nachfrage auszugehen. Auf der Angebotsseite ist der Handschuhmarkt weiterhin mit Überkapazitäten konfrontiert, sodass mit einem andauernden Preis- und Margendruck gerechnet werden muss.

Organisches Wachstum

Die strategische Ausrichtung bleibt laut Fahnemann auch 2017 erhalten: „Semperit fokussiert sich weiterhin auf organisches Wachstum sowie operative Ergebnisverbesserungen im Sektor Medizin.”

Die Investitionen in den Ausbau der Kapazitäten werden fortgesetzt, im Sektor Industrie werden die Produktionskapazitäten für Schläuche in Odry (Tschechien), für Fördergurte in Bełchatów (Polen) sowie für Fenster- und Tür­-profile in Deutschland erweitert. Bei der Medizin liegt der Schwerpunkt auf dem Ausbau der Fabrik in Malaysia und auf Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen. Insgesamt sind für das Jahr 2017 Anlageinvestitionen (CAPEX) von rund 80 bis 90 Mio. € (2016: 65,1 Mio. €) vorgesehen.

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