Völklingen. Jedes Jahr produziert die Saarstahl AG mit Hauptsitz in Völklingen mehr als zwei Mio. Tonnen hochwertige Stahlprodukte für den Einsatz vor allem in der Automobilindustrie. Dabei fallen im Laufe eines Jahres über ein komplexes Netzwerk aus Laser-, Ultraschall-, Video-, Schwingungs- und Temperatursensoren zur Qualitätsüberwachung mehr als 100 Terabyte Prozessdaten an. Um diese umfassend nutzen zu können und einen weiteren Schritt in Richtung Industrie 4.0 zu machen, beteiligt sich das Unternehmen an dem Forschungsprojekt „iProdict” (Intelligent Process Prediction based on Big Data Analytics). Damit sollen einerseits die Machbarkeit des technologischen Ansatzes untertrichen und andererseits die Nutzenpotenziale einer Industrie 4.0 verdeutlicht werden.
Karlheinz Blessing, Vorstandsvorsitzender der Saarstahl AG: „Für ein weltweit agierendes Stahlunternehmen mit Kunden, die höchste Qualität bei immer kürzeren Produktzyklen verlangen, ist die digitale Vernetzung schon heute ein wichtiger Wertschöpfungsfaktor. Wenn wir durch ‚iProdict' zukünftig Produktionsprozesse optimieren oder sogar einsparen können, ist das ein sehr vielversprechender Ansatz.”
Interdisziplinäres Team
In das interdisziplinäre Projekt, das vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) geleitet wird, sind noch das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS), Blue Yonder GmbH, Pattern Recognition Company GmbH und die Software AG eingebunden.Uwe Weiss, Geschäftsführer von Blue Yonder GmbH: „Predictive Applications werden in Zukunft eine Schlüsselrolle im Bereich Industrie 4.0 einnehmen. Denn durch die Überwachung sämtlicher Sensordaten von Maschinen können Produktionsprozesse mit weiteren Bereichen wie dem Qualitätsmanagement und der Wartung intelligent miteinander verknüpft werden; der Weg hin zu einer vernetzten digitalen Welt wird so greifbar.”www.iprodict-projekt.de