Wien. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten soll der Anteil der alternativen Energie europaweit steigen. Das stellt auch die Stromnetze vor neue Herausforderungen. Diese hat eine internationale Studie, geleitet von der TU Wien, nun analysiert. In den nächsten Jahren wird es genügen, die bestehenden Stromnetze besser zu nutzen, indem man die Stromflüsse besser plant und Steuerungselemente implementiert.
„Ab 2025 brauchen wir in Europa jedenfalls einen Ausbau an Stromleitungen”, sagt Bettina Burgholzer von der Energy Economics Group der TU Wien.
In Deutschland ist eine leistungsstarke Nord-Süd-Verbindung geplant. Und wenn Spanien immer mehr Elektrizität aus Sonnenenergie erzeugt, wird man das Land besser an den Rest Europas anbinden müssen. Auch Skandinavien wird neue Leitungen nach Süden brauchen, und Großbritannien ist noch nicht ausreichend gut mit dem kontinentalen Stromnetz verbunden.
Schließlich weist die Studie auch darauf hin, wie wichtig es ist, die lokale Bevölkerung bei Stromleitungs-Bauprojekten möglichst früh einzubeziehen. Denn einerseits wollen alle eine zuverlässige Versorgung mit Strom haben, doch niemand will hinter seinem Haus eine Hochspannungsleitung. Und dieser „Not in My Back Yard”-Effekt hält große Bauvorhaben oft jahrelang auf.