Neues Ausstellungsformat zeigt heimische Innovationen und Entwicklungen
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 21.10.2022

Neues Ausstellungsformat zeigt heimische Innovationen und Entwicklungen

Erste Ausstellungsserie stellt Erfindungen aus Oberösterreich in den Fokus.

WIEN. Mit dem neuen Ausstellungsformat „Innovation Corner“ erhalten österreichische Start-ups und innovative Unternehmen eine Präsentationsfläche für zukunftsweisende Technologien. Be­sucherInnen erfahren hier, an welchen Innovationen aktuell gearbeitet wird und welche neuen Ideen derzeit in Österreich entwickelt werden – exklusive Previews zu ersten Prototypen inklusive! In regelmäßig wechselnden Präsentationen erhalten BesucherInnen vielfältige Einblicke in die unter­schiedlichsten Innovationsbranchen und erleben, wie dynamisch, abwechslungsreich und lebensnah der MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) auch als Wirtschafts- und Arbeitssektor ist.

Jungen Menschen zu zeigen, wie vielfältig und kreativ die Möglichkeiten im MINT-Bereich sind, hat im Museum bereits Tradition. Nach dem „miniXplore“ und dem „techLAB“, wo schon Kinder und Jugendliche spielerisch an MINT-Themen herangeführt werden, zeigt der „Science Corner“ seit März 2022 in Kooperation mit der TU Wien aktuelle Forschungsprojekte und soll besonders Jugendliche in der Berufsorientierungsphase für ein Studium von MINT-Fächern begeistern. Mit dem Innovation Corner schließt sich nun der Kreis zur Arbeits- und Wirtschaftswelt. „Hier sollen BesucherInnen nicht nur vom österreichischen Erfindungsreichtum inspiriert werden, sondern sie erfahren auch mehr über Unterstützungsmöglichkeiten, um aus einer zukunftsweisenden Idee eine marktreife Innovation zu machen“, erklärt Generaldirektor Peter Aufreiter die Vision hinter der Initiative. „Denn besonders Tech-Start-ups haben vielversprechendes Wachstumspotenzial – und damit die Möglichkeit, unsere Welt durch geniale Erfindungen und fortschrittliche Technologien zu gestalten, zu prägen und zu verbessern.“

Oberösterreich – Land der Erfinderinnen und Erfinder
Die erste Ausstellungsserie des Innovation Corners findet in Kooperation mit der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria und UAR Innovation Network statt. Vertreten sind öffentlich geförderte Projekte genauso wie junge Start-ups, gemeinsam ist ihnen, dass sie mit interdisziplinären Forschungsansatz und ausgeklügelten Ideen vielversprechende Beiträge zum Forschungs- und Industriestandort Oberösterreich leisten. Wirtschafts- und Forschungslandesrat Markus Achleitner betont die Bedeutung von kreativen und fortschrittlichen Entwicklungen: „Sie sind Indikator für den Stellenwert von Innovation & Forschung, Zeichen für einen zukunftsorientierten Standort – und nicht zuletzt die Keimzelle neuer Produkte und Dienstleistungen: Erfindungen von heute sind die Basis für den Wohlstand von morgen. Beispiele für diese Erfindungen gibt es nun im Technischen Museum Wien live zum Ansehen. Den Anfang macht eine bunte Mischung aus innovativer Medizintechnik, spannenden Forschungsprojekten und kreativem Handwerk. Hier wird sichtbar gemacht, wie Forschung und Innovation unser tägliches Leben verbessern können: sei es ein Ohrbügel gegen Tinnitus oder Künstliche Intelligenz, die hilft, die Erfolgschancen bei künstlicher Befruchtung zu erhöhen.

Innerhalb der einjährigen Bespielung werden im Innovation Corner des Technischen Museums Wien alle vier Monate neue Themen aus dem strategischen Business Upper Austria-Programm #upperVISION2030 und/oder aus dem Oberösterreichischen Innovationspreis in den Fokus gerückt. „Wo ließen sich innovative Ideen und Entwicklungen aus unseren Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen besser präsentieren als im Technischen Museum Wien? Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft an einem Ort vereint – hier ist das optimale Umfeld, um anhand von Erfindungen die Schöpfungskraft der oberösterreichischen Unternehmen zu zeigen und mit spannenden Forschungsprojekten einen Blick in die Zukunft zu werfen“, zeigt sich Werner Pamminger, Geschäftsführer von Business Upper Austria, erfreut über die Museumsbühne für oberösterreichische Technologien.

Medizintechnik gibt den Startschuss
Die erste Präsentation, die ab 4. Oktober 2022 im Technischen Museum Wien zu sehen ist, beschäftigt sich mit Innovationen aus dem Bereich Medizintechnik und assistiver Technik. Dabei wird das breite Spektrum an Herausforderungen im Gesundheitsbereich deutlich und dargelegt, wie mit innovativen Lösungsansätzen gegengesteuert werden kann. Wie können Operationen sicherer und weniger invasiv gestaltet werden? Wie können digitale Lösungen das Gesundheitssystem entlasten oder einen Kinderwunsch erfüllen? Wie können Volkskrankheiten wie Tinnitus oder Vitamin-D-Mangel durch technische Errungenschaften behandelt werden? Im Innovation Corner können sich BesucherInnen selbst ein Bild von der oberösterreichischen Schöpfungs- und Erfindungskraft machen und erleben, wie technische Innovationen unsere Gesundheit und unser Leben verbessern können.

Übersicht der präsentierten Innovationen

Vivellio – die digitale Gesundheitsakte
Als persönliche Gesundheitsakte unterstützt Vivellio, Gesundheitsdaten selbstbestimmt zu besitzen, zu verwahren und zu verstehen. Mit dem digitalen Gesundheitsassistenten Vivellio wird die Kommunikation zwischen ÄrztInnen und PatientInnen verbessert und medizinisches Fachpersonal durch intelligente Aufbereitung der PatientInnendaten unterstützt. Vivellio wird von blockhealth GmbH mit einem Team aus MedizinerInnen, MedizintechnikerInnen, SoftwareentwicklerInnen, DesignerInnen, MarketerInnen und kreativen Köpfen entwickelt, um weltweit Paradigmenwechsel in der Kommunikation von gesundheitsrelevanten Informationen herbeizuführen.

www.vivellio.app

Balcosy – die österreichische Alternative zum Balkon
Mit Balcosy, der österreichischen Alternative zum Balkon, kommt mehr Freiraum in die Wohnung. Der Fenstersitz aus heimischem Holz und aus österreichischer Produktion wird maßangefertigt in jedes Fenster eingepasst und ermöglicht einen sicheren Sonnenplatz im Fenster ohne Bauverhandlung oder Genehmigungen. Das einzigartige Möbelstück ist seit April 2022 am Markt und wurde von der im Jänner 2021 gegründeten Flowfactory entwickelt – mit der Mission durch den Balcosy-Fenstersitz mehr Freiraum in Wohnungen zu schaffen.

www.balcosy.at

ForgTin – Hilfe bei Tinnitus
ForgTin® ist ein in 3D-Laser-Sintertechnik hergestellter Bügel aus Edelstahl und Soft-Touch-Silikon, der ganz einfach hinter dem Ohr angelegt wird. Leichte Druckstimulation dreier Bereiche rund um das Ohr – ähnlich wie Akupressur – führt über mehrere Muskeln als auch den auditorischen Nervus Vagusast zu einer Reduktion von Tinnitus bis hin zu Stille. ForgTin® wird untertags getragen und sorgt neben der Reduktion von Tinnitus zusätzlich für Entspannung. Das patentierte Produkt wurde von der Pansatori GmbH entwickelt, die 2019 von Klaus Grübl – als sein erstes Medizintechnik-Unternehmen – gegründet wurde.

www.pansatori.com

MEDUSA – Medical EDUcation in Surgical Aneurysm clipping
Operative Eingriffe am Gehirn sind äußerst schwierig und oft nur mithilfe von Hochtechnologie sowie außergewöhnlichen kognitiven und motorischen Fähigkeiten von NeurochirurgInnen möglich. Im Forschungsprojekt MEDUSA wird eine revolutionäre Trainings- und Planungsplattform für Neuro­chirurgInnen entwickelt, um komplexe Clipping-Operationen von Gehirnaneurysmen detailreich und ganzheitlich simulieren zu können. MEDUSA ist ein Projekt der Forschungsabteilung Medizin-Informatik der RISC Software GmbH, die hochspezialisierte Software für die moderne Medizin entwickelt und nachhaltige Lösungen für PatientInnen, MedizinerInnen und das Gesundheitssystem schafft.

www.risc-software.at/medusa

Künstliche Intelligenz hilft bei Kinderwunsch
Bei unerfülltem Kinderwunsch kann eine In-vitro-Fertilisierung (IVF) helfen. Eine solche Behandlung ist mit hohem Aufwand und Kosten sowie körperlichen und psychischen Belastungen für die Patientinnen verbunden. Bei einer IVF werden Eizellen in einer Laborumgebung befruchtet und die Embryonen spätestens im Blastozystenstadium in die Gebärmutter eingesetzt. Das KUK Kinderwunsch Zentrum am Kepler Universitätsklinikum und das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) forschen daran, die Qualitätsbewertung der Blastozysten mithilfe von Künstlicher Intelligenz zu verbessern und somit die Erfolgschancen für eine Schwangerschaft zu erhöhen.

www.ssch.at

www.lebenswunsch.at

Shark Screw® – eine Schraube aus menschlichen Knochen
Shark Screw® ist eine Schraube aus humanen (menschlichen) Knochen, die bei Knochenbrüchen, Arthrose, Fehlstellungen und anderen orthopädischen Operationen eingesetzt wird. Dadurch entfällt die oft notwendige zweite Operation zur Entfernung von Metallen, wie sie bei Metallplatte und Metallschrauben oft notwendig ist. Shark Screw® wird in wenigen Monaten zu eigenem Kochen umgebaut und wird von surgebright entwickelt. Als zertifizierte österreichische Gewebebank hat sich surgebright auf die Versorgung von Kliniken mit humanem Knochenersatzmaterial (allogener Knochenersatz) spezialisiert.

www.surgebright.com

In den nachfolgenden Präsentationen stellt der Innovation Corner gemeinsam mit Business Upper Austria weitere spannende Ideen, Produkte und Unternehmen aus Oberösterreich vor – dann zu den Themen „Digitale Transformation“ und „Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft“.

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