Schwer unter Druck
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 26.04.2024

Schwer unter Druck

Österreichs Industrie hat einen herben Abschwung hinter sich. Licht am Ende des Tunnels ist auch keines zu sehen.

WIEN. „Die Situation in der heimischen Industrie ist dramatisch. Das zeigt die aktuelle Konjunkturerhebung der Bundessparte Industrie überdeutlich”, sagen Sigi Menz, Obmann der Bundessparte Industrie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), und Bundesspartengeschäftsführer Andreas Mörk.

Österreichs produzierender Bereich verzeichnete im abgelaufenen Jahr 2023 einen Rückgang um 14,19%. „Unsere Auswertung hat ergeben, dass der Einbruch noch jenen vom Corona-Jahr 2020 übertrifft”, so Mörk. Besonders negativ war die Entwicklung neben den Energiefachverbänden vor allem in der metalltechnischen Industrie, der Papier-, der Holz und Nicht-Eisenmetallindustrie sowie der Chemischen Industrie.

Betriebe kämpfen tapfer

Ein weiterer Grund zur Sorge ist die Entwicklung bei den Aufträgen in der Industrie: „Die Auftragseingänge sind rückläufig, besonders jene aus dem Ausland. Sehr besorgniserregend ist, dass sich die Auftragslage im Laufe des Jahres 2023 permanent verschlechtert hat. Diese fehlenden Aufträge drücken die Produktion 2024 massiv”, erklärt Mörk.

Mit etwas Verzögerung schlägt sich der Abschwung bei der Industriebeschäftigung nieder: Insgesamt waren im Jahr 2023 in den rund 5.000 Mitgliedsunternehmen der 16 Fachverbände der WKÖ-Bundessparte Industrie 473.000 Personen beschäftigt. Laut Geschäftsführer Mörk bedeute dies „einen leichten Zuwachs gegenüber dem Jahr davor”. Allerdings seien die Beschäftigtenzahlen ab September 2023 ebenfalls gesunken.
Für Mörk zeigt das zweierlei: „Einerseits versuchen die Unternehmen, ihre Fachkräfte trotz schwieriger Produktionssituation zu halten. Auf der anderen Seite wird es immer schwieriger, durch den exorbitanten Anstieg der Lohnstückkosten die notwendigen Preissteigerungen für Industrieprodukte ‚Made in Austria' am internationalen Markt unterzubringen.” Das ist insofern besonders bitter, als die österreichische Industrie Export-Champion ist: Die Exportquote beträgt im Schnitt rund 70%, in der metalltechnischen Industrie sind es gar beeindruckende 88% .

Veränderungen im Ranking

Im medianet-Ranking tauscht der Vorjahresletzte mit dem -ersten: Die Fahrzeugindustrie stürmt auf Platz 1 und übergibt den Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen die rote Laterne. Die Papierindustrie rutscht von 2 auf 15 ab, Bergwerke & Stahl von 3 auf 7.

Die Glasindustrie verbessert sich von 11 auf 2, Elektro- und Elektronik von 6 auf 3 sowie Lebensmittel von 7 auf 4. (hk)

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