••• Von Paul Christian Jezek
WIEN/KÖLN. Drei Viertel der rund 90 Teilnehmer der aktuellen Inverto-Rohstoffstudie erwarten einen Kostenanstieg bei den Rohstoffpreisen.
Darüber hinaus ist auch die reduzierte Verfügbarkeit von Rohstoffen ein maßgeblicher externer Einflussfaktor auf das Geschäftsergebnis: Nur noch zehn Prozent der Teilnehmer rechnen mit keinen aktuellen oder zukünftigen Versorgungsproblemen – 2016 waren es noch 25%.
Als problematisch wird die Situation vor allem bei den klassischen Industrierohstoffen wie Metallen, Kunststoffen und Chemikalien gesehen, die für 81% der Unternehmen hohe Relevanz besitzen.
Die Unsicherheit bezüglich der Rohstoffpreisentwicklung schlägt sich auch in der Vertragsgestaltung nieder: Unternehmen versuchen primär, die Festpreise abzusichern, die von Lieferanten akzeptierten Zeitspannen werden jedoch weiterhin kürzer. Der Einkauf am Spotmarkt wird im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger genutzt.
Aktuelle Gefahren …
Die Mehrheit der Studienteilnehmer sieht eine Gefährdung des Rohstoffeinkaufs durch Handelsbeschränkungen. 56% rechnen mit Versorgungsengpässen und damit einhergehenden Preissteigerungen.
Nur ein Drittel bezieht die Rohstoffe innerhalb der EU und befürchtet deshalb keine Gefahr für den eigenen Rohstoffeinkauf.
Vor allem aus China – von wo knapp 80% der Befragten ihre Rohstoffe beziehen – rechnen 52% der Teilnehmer mit Restriktionen. Außerdem geht man von Handelsbeschränkungen durch Länder wie Russland (48%), die USA (41%) und die Türkei (34%) aus.
… und aktuelle Strategien
Gegen die Risiken versuchen sich mehr als 80% der Teilnehmer durch die Verlagerung oder Teilverlagerung hin zu alternativen Beschaffungsmärkten abzusichern.
Zudem reagieren die Unternehmen mit Lieferantenwechseln (58%) und der Prüfung alternativer Rohstoffe (42%) auf den Protektionismus.