Servus Drucker, adieu Holzmodell
© voestalpine
Aus der CAD-Datei entsteht über den 3D-Sanddrucker die Sandform für z.B. einen Pump-Impeller; es sind keine komplizierten Holzkonstrukte mehr nötig.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 04.02.2022

Servus Drucker, adieu Holzmodell

Ein spezielles Technologie-Update ließ die voestalpine dem Stahlguss angedeihen – aus dem Sandkasten.

LINZ. Die voestalpine beschäftigt sich schon seit Jahren mit 3D-Druckverfahren mit Metallen; nun hat der Stahl- und Technologiekonzern an seinem niederösterreichischen Standort Traisen die modernste 3D-Sanddruck-Anlage Europas für Stahlgusskomponenten im hohen Gewichtsbereich – etwa der Energiebranche – in Betrieb genommen. Die neue Technologie, mittels additiver Fertigung anspruchsvoller Gussteile auf Basis von Quarzsand, bietet mehre Vorteile.

Bemerkenswerter Vorgang

Beim Verfahren werden Sandformen, in die der flüssige Stahl gegossen wird, mittels 3D-Drucker direkt aus CAD-Daten hergestellt. Die Sandformen entstehen durch das wiederholte Auftragen von 300 Mikrometer dicken Quarzsandschichten, die mit einem chemischen Binder verklebt werden.

Große Sandformen können auch als mehrere Einzelteile gedruckt und dann zusammengeführt werden. Damit können vor allem Formen für komplexe Gussteile wesentlich schneller und konturennaher gefertigt werden. Sowohl die Endbearbeitung im Haus als auch die Arbeitsschritte beim Kunden – etwa Schweißen und Schmieden – sind wesentlich kürzer oder entfallen gänzlich. Mit dem Wegfall des Holzmodells, dem integrierten Sandrecycling und reduzierten Logistikaufwänden ist der 3D-Sanddruck zudem nachhaltiger und umweltschonender als sein Vorgängerverfahren.
Derweil wurde ein 3D-Sanddrucker installiert, im Frühjahr 2022 folgt ein weiterer. (hk)

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