Stahl hat sehr viel Zukunft
© voestalpine/APA-Fotoservice/Greindl
Formel E Um den Technologietransfer zwischen Automobilzulieferern, -herstellern und -nutzern offensiv voranzutreiben, ist voestalpine als Sponsor eingestiegen. Im Bild: Formel E-Fahrer Maximilian Günther und CEO Wolfgang Eder.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 29.03.2019

Stahl hat sehr viel Zukunft

Die Entwicklung innovativer, hoch- und ultrahochfester Sorten sichert auch langfristig die Zukunft des Werkstoffs in der Automobilindustrie.

LINZ. In der Elektromobilität wird künftig laut einer aktuellen Studie ein „intelligenter Werkstoff-Mix” vorherrschen, in dem Stahl eine entscheidende Rolle spielt. Denn bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen ist der Trend zur Gewichtseinsparung um jeden Preis vorbei: Gerade die kohlenstoffverstärkten Kunststoffe (Carbon), die leichter, fester, aber auch deutlich teurer sind als Stahl, scheinen sich nicht weiter durchzusetzen.

Hintergrund für diese Erkenntnis sind die Kosten und die schlechte Recyclingfähigkeit von Carbon im Vergleich zu Stahl sowie die permanenten Innovationen in Sachen Festigkeit und Gewicht in der Stahlentwicklung. „Durch die Vernetzung der konzernweit vorhandenen Kompetenzen sowie die konsequente Ausrichtung auf Forschung und Entwicklung wird die voestalpine auch im Zukunftsmarkt eine führende Position als Technologietreiber einnehmen”, meint voestalpine-CEO Wolfgang Eder.

Kleben, Fügen und Umformen

Auch das Thema Elektromotor und Werkstoffauswahl wurde untersucht – mit dem Resultat, dass Stahl rund um Motor und Antrieb ebenfalls eine zentrale Rolle zukommt.

In Elektromotoren wird nicht-kornorientiertes Elektroband eingesetzt – für ein reines Elektrofahrzeug zwischen 40 und 100 kg. Damit könnte der Bedarf für diesen weichmagnetischen Werkstoff allein in Europa auf über eine Million Tonnen jährlich steigen, je nach Nachfrage.
Stahlhersteller konzentrieren sich darauf, diese Elektrobleche fester und dünner zu machen und so das Gewicht des Motors zu reduzieren. Da hier die physikalischen Grenzen fast erreicht sind, können sie sich künftig vor allem durch ihre Kompetenz bei Klebe-, Füge- und Umformtechniken differenzieren.
Spezielle Legierungen mit erhöhtem Silizium- und Aluminiumanteil reduzieren zudem Wärmeverluste im Motor bei der Ummagnetisierung um bis zu 30%. Wer als Hersteller in diesem Segment Know-how aufweisen kann, sichert sich einen Spitzen-Startplatz am wachsenden Markt der Elektromobilität.
Die voestalpine zählt bereits seit Jahren zu einem der führenden Anbieter von qualitativ höchstwertigem Elektroband – dieses ist auch die Basis für die im Konzern erzeugten Elektroband-Pakete, welche die Effizienz von Elektromotoren nachhaltig steigern. (pj)

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