Steinhartes Jahr
© Schwarzmüller Gruppe
Die Naturwerksteinindustrie konnte im vergangenen Jahr die höchsten Zuwächse der gesamten Branche erzielen.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 23.04.2021

Steinhartes Jahr

Bildlich gesprochen hat man sich die Zähne an 2020 zwar nicht ausgebissen, aber der Kiefer schmerzt gewaltig.

WIEN. Die Entwicklung in der Stein- und keramischen Indus­trie erwies sich im vergangenen Jahr trotz Pandemie vor allem für die Bauzulieferer konstant robust. Industriezulieferer waren von stärkeren Rückgängen betroffen; Zuwächse verzeichneten nur die klassischen „Häuslbauer-Produktgruppen”.

Schmerzliche Rückgänge

In dem herausfordernden Jahr 2020 erwirtschaftete die Baustoffbranche einen Umsatz von ca. 3,58 Mrd. € – das entspricht einem Verlust von 3,5% gegenüber dem Vorjahr. So die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturerhebung, die der Fachverband der Stein- und keramischen Industrie jährlich unter seinen über 300 Mitgliedsunternehmen durchführt.

Extrem schmerzlich und nach wie vor andauernd seien die Rückgänge und Produktionsausfälle bei den Industriezulieferern (Feinkeramik, Feuerfest, Schleifmittel), verursacht durch Einschränkungen im internationalen Warenverkehr und sinkende Nachfrage, heißt es im Fachverband.
Der plötzliche Ausfall einzelner Schichten bei Verdachts- oder Krankheitsfällen und der extreme Aufwand hinsichtlich Personal- und Hygienemittelbeistellung sowie der damit verbundene finanzielle Aufwand machte allen Branchen deutlich zu schaffen.
Beim Ausblick auf 2021 zeigt sich der Obmann des Fachverbands derzeit verhalten positiv: „Die Investitionsfreudigkeit im Tourismusbereich ist nicht vorhanden, weshalb vor allem der Bauzulieferbereich im Westen mit einer extrem reduzierten Auftragslage konfrontiert ist. Gleiches gilt für den gewerblichen bzw. industriellen Hochbau, während der Wohnbau weiter­hin eine robuste Entwicklung verzeichnet”, so Fachverbandsobmann Robert Schmid.

Es bleibt schwierig

Darüber hinaus werde die Branche in diesem Jahr die zunehmende Vorfertigung und Digitalisierung der Bauprozesse – die vor allem im Bereich von Großprojekten zur Effizienzsteigerung beitragen könne – beschäftigen. Und last, but not least die Dekarbonisierung der Gesellschaft.

Von einer langfristigen Planungssicherheit könne derzeit für die Stein- und keramische Industrie aber keine Rede sein, bedauert der Fachverband. (hk)

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