Tag der Industrie 2018 | Industrie-Konferenz
© IV/Michalski
Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 13.09.2018

Tag der Industrie 2018 | Industrie-Konferenz

„Wohlstand gestalten: Exportnation & sozialer Staat“

WIEN. Österreich zählt heute zu den modernsten Industrieländern der Welt. Zahlreiche innovative Unternehmen bilden gemeinsam mit ihren Mitarbeitern die Basis für den heimischen Wohlstand. Doch wie wettbewerbsfähig ist das „System Österreich“ gegenwärtig? Sind die staatlichen Strukturen effizient ausgestaltet? Wo liegen Österreichs Chancen auf den Weltmärkten? Kann die Politik künftig stärker darauf setzen, die Menschen zu motivieren statt zu versorgen?

Tag der Industrie 2018 | Industrie-Konferenz
„Wohlstand gestalten: Exportnation & sozialer Staat“
Donnerstag, 20. September, 12 bis 17:20 Uhr
Konzerthaus, 1030 Wien, Lothringerstraße 20
11:30 Uhr Einlass und Registrierung
12 Uhr Business-Lunch
13.30 bis 17.20 Uhr Industrie-Konferenz, Programm:
13:30-13:40 Uhr Begrüßung: Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung
13:40-14:10 Uhr Keynote: Peer Steinbrück, ehem. deutscher Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2013
14:10-15:00 Uhr Panel-Diskussion „Globaler Wettbewerb und Sozialunion – ein europäischer Widerspruch?“
Edeltraud Hanappi-Egger, Rektorin Wirtschaftsuniversität Wien
Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
Peter Scherrer, Vize-Generalsekretär Europäischer Gewerkschaftsbund ETUC
Gabriel Felbermayr, Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft
15:00-15:40 Uhr Kaffeepause
15:40-16:10 Uhr Keynote: Hans-Werner Sinn, ehem. Präsident des ifo Instituts und emerit. Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft
16:10-17 Uhr Panel-Diskussion „Österreichs Zukunft: Von der Insel der Seligen zur Exportnation“
Stefan Pierer, Vorstandsvorsitzender KTM AG
Barbara Teiber, Geschäftsführende Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (gpa-djp)
Michael Landau, Präsident Caritas Österreich
Margret Suckale, Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Telekom AG, ehem. Mitglied des Vorstands der BASF SE
17:00-17:20 Uhr Christoph Neumayer, Generalsekretär Industriellenvereinigung
Martin Kocher, Direktor Institut für Höhere Studien (IHS) – Wettbewerbsfähigkeit aus verhaltensökonomischer Perspektive

Im Rahmen der Industrie-Konferenz diskutieren somit hochkarätige Sprecher aus Politik, Wirtschaft, Industrie und Wissenschaft unter dem Generalthema „Wohlstand gestalten: Exportnation & sozialer Staat“ über obige Themen und weitere Problemstellungen wie etwa den Fachkräftemangel.

Lücke in der Industrie heuer bei 10.500 Personen
„Wir sehen allein heuer in der Industrie einen Bedarf an Fachkräften von rund 60.000 Personen“, erklärt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV). „10.500 dieser Stellen können aller Voraussicht nach nicht besetzt werden. Es klafft also eine beträchtliche Lücke zwischen Angebot und Nachfrage, die es im Interesse eines international wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandortes rasch zu schließen gilt.“

Es sei gut und wichtig, die Herausforderung Fachkräftemangel zielgerichtet anzugehen, zumal die positive wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Monate das Problem noch verschärft habe. „Klar ist, dass wir langfristig dafür sorgen müssen, auf einen erhöhten Fachkräftebedarf besser vorbereitet zu sein. Der Schlüssel dazu liegt im Bildungssystem, beginnend bei einer qualitativen Elementarbildung bis hin zum Ausbau von HTL und FH. Wir müssen heute die jungen Menschen in unserem Land bilden, ausbilden und für Technik begeistern, wenn wir in ihnen die Fachkräfte von morgen haben wollen“, betont der IV-Generalsekretär, der gleichzeitig der Stärkung der betrieblichen Lehre sowie der arbeitsplatznahen Qualifizierung hohe Priorität einräumte.

Wettbewerb um die besten Hände und Köpfe
Gleichzeitig braucht es aus Sicht der Industrie aber auch das Bekenntnis zu einer geregelten, qualifizierten Zuwanderung, um den heimischen Bedarf an Fachkräften möglichst rasch decken zu können. „Wir müssen im Rahmen einer Fachkräfteoffensive gezielt in jenen Ländern werben, wo es Menschen mit den in Österreich benötigten Qualifikationen gibt. So sichern wir uns im internationalen ‚Wettbewerb um die besten Hände und Köpfe‘ das dort vorhandene Potenzial, ehe es andere tun. Der Faktor Zeit spielt hier durchaus eine Rolle“, so Neumayer, der daher abschließend einmal mehr für eine Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte und damit einen Abbau bürokratischer Hürden für qualifizierte Zuwanderung plädiert. (pj)

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