••• Von Paul Christian Jezek
RANSHOFEN/LINZ. Nach der Strafzolldrohung vom 8. März hoffen Amag, voestalpine & Co. weiter auf ein Vorgehen im Wege der Diplomatie und auf das Zusammenfinden am Verhandlungstisch zwecks Schaffung einer Ausnahme für die EU.
„Wir sollten keine vorschnellen Entscheidungen treffen, die beiden Seiten schaden”, meint Roman Stiftner, Geschäftsführer der Fachverbände Bergwerke/Stahl sowie NE-Metall. „Präsident Trump hat die Möglichkeit weiterer Ausnahmen anklingen lassen. Auf diplomatischem Weg ist hoffentlich ein Einlenken möglich.” Die Androhung von Strafzöllen müsste im europäischen Gesamtkontext gesehen werden, um adäquate Antworten zu treffen. „Einzelne Unternehmen werden vor diesem Hintergrund à la longue mit Sicherheit ihre Investitionspolitik hinterfragen. Sollte Trump zu keiner Ausnahmeregelung für die EU bereit sein, sind Maßnahmen zum Schutz der europäischen Industrie vor Umwegimporten unbedingt erforderlich, und diese werden natürlich von uns unterstützt”, sagt Stiftner.
Für die Amag sind die USA seit vielen Jahren ein wichtiger Absatzmarkt. „Wir haben die Entscheidung der US-Administration, die sich auf das diesjährige Geschäftsergebnis aus heutiger Sicht im mittleren einstelligen Millionen-€-Bereich auswirken wird, zur Kenntnis zu nehmen”, sagt Amag-CEO Helmut Wieser.
Kostet Trump Euro-Millionen?
Ein Teil des geplanten Amag-Absatzwachstums auf mehr als 300.000 t Walzprodukte soll in den USA stattfinden – für 2018 wird ein US-Absatz von rund 35.000 t Walzprodukte erwartet.
Die Amag ist zu 20% an der kanadischen Elektrolyse Alouette beteiligt; der Amag-Produktionsanteil von rund 120.000 t Primäraluminium wird fast zur Gänze in die USA exportiert. Für diesen kanadischen Teil der Amag-Produktion werden aufgrund der definierten Ausnahmen vorerst keine Auswirkungen erwartet.