••• Von Paul Christian Jezek
KAPFENBERG. Am Werksgelände von voestalpine Böhler Edelstahl wurden in den vergangenen zwölf Monaten die Voraussetzungen für die Inangriffnahme der eigentlichen Bauphase des neuen Edelstahlwerks geschaffen: Das 50.000 m² große Baufeld ist vollständig eingeebnet und durch eine 700 m lange Stützmauer abgesichert.
Auch Zufahrtsstraßen, Montageplatz und die für die Subfirmen erforderlichen Infrastruktureinrichtungen sind betriebsbereit. „Wir haben die Vorfeldarbeiten erfolgreich abgeschlossen”, resümiert Vorstand Franz Rotter. „Nun folgt mit dem Bau der Halle der nächste wesentliche Schritt in der Realisierung dieses anspruchsvollen Projekts.”
Für die Stahlbaukonstruktion mit drei Hektar Grundfläche werden Unger Stahlbau (Oberwart) und Haslinger Stahlbau (Feldkirchen) in einer Arbeitsgemeinschaft verantwortlich zeichnen. Die Betriebsanlagengenehmigung für das neue Werk liegt seit März vor.
Fertig bis nächsten Februar
Die Vorbereitungsarbeiten laufen jedenfalls bereits auf Hochtouren: Vor rund einem Monat wurde mit dem Bau der Fundamente für die Halle begonnen, bis Februar 2020 soll diese fertiggestellt sein.
Derzeit arbeiten ca. 150 Personen direkt auf der Baustelle, 100 weitere sind in der Projektplanung im Einsatz.
Produktionsbeginn in 2 Jahren
Mit dem neuen Edelstahlwerk, das ab 2021 jährlich rund 205.000 t Spezialstähle für die internationale Luftfahrt-, Öl-/Gas- sowie Werkzeugbauindustrie liefern wird, setzt voestalpine weltweit völlig neue Maßstäbe hinsichtlich digitalisierter und automatisierter Prozessabläufe.
Technologisches Kernstück der Anlage ist ein Elektrolichtbogenofen, der auf Basis von Strom aus 100% erneuerbaren Ressourcen hochreinen Schrott und Legierungen zu anspruchsvollsten Stahlsorten erschmilzt.
Lieferant dieses Aggregats ist der deutsche Anlagenbauer SMS group. Der Neubau des Edelstahlwerks sichert langfristig mehr als 3.500 Arbeitsplätze bei voestalpine Böhler Edelstahl und den weiterverarbeitenden Schwestergesellschaften voestalpine Böhler Aerospace (ebenfalls Kapfenberg) und voestalpine Böhler Bleche (Mürzzuschlag) ab.