Volle Power im August
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Einspeisung Über das APG-Netz standen österreichweit 311 GWh aus Oberösterreich, 229 GWh aus Kärnten und 279 GWh aus Tirol zur Verfügung.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 06.10.2023

Volle Power im August

APG-Factbox zeigt 100% Stromverbrauchsdeckung durch ­erneuerbare Energien und beachtliche Monats-Exportwerte.

WIEN. Die Augustwochen (KW 31–35) waren mit 5.584 Gigawattstunden (GWh) geprägt von einer außergewöhnlich guten Erneuerbaren Produktion, meldet die Austrian Power Grid (APG). Österreich habe seinen eigenen Strombedarf (4.977 GWh) im August bilanziell durch erneuerbare Energie decken können. Hauptgrund dafür war die durch die starken Regenfälle andauernde hohe Erzeugung aus Laufwasserkraftwerken. Die Wasserkraft machte im August mit 4.532 GWh rund 82% der Erneuerbaren aus. Die Windenergie trug mit 552 GWh rund zehn Prozent zu den Erneuerbaren bei.

Höchster Exportüberschuss

„Durch die gute Produktion aus erneuerbaren Energiequellen konnte in Österreich ein Stromüberschuss erzielt werden, der dazu führte, dass Österreich im August einen Exportsaldo von 520 GWh erzielte. Das verzeichnet den höchsten August Exportsaldo seit über 20 Jahren”, betont Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG. „Hauptursache war die überdurchschnittliche Erzeugung aus Laufwasserkraftwerken sowie die Dynamik in der steigenden Produktion aus PV.”

Gleichzeitig führe diese Dynamik zu massiven Rückspeisungen von regionalen Stromüberschüssen aus dem Verteiler- in das Übertragungsnetz. Die gewohnte Verbrauchsspitze zu Mittag gibt es an sonnigen Tagen nicht mehr, im Gegenteil.

Veränderte Strompreiskurve

Der Stromfluss dreht sich vollständig um, und die regionalen Stromüberschüsse müssen über das Übertragungsnetz zu den Speicherkraftwerken oder ins Ausland transportiert werden. Das verändere auch die Strompreiskurve, so die APG, und führe an verbrauchsschwachen Wochenenden zur Mittagszeit sogar zu negativen Marktpreisen, wenn es für den Strom keine Abnehmer mehr gibt, oder aufgrund von Netzengpässen eine weiträumige Verteilung nicht möglich ist.

Diese Entwicklung mache gemäß Christiner Folgendes unbedingt nötig: Verbrauchsverhalten ändern, Stromnetze verstärken und digitalisieren, um die Flexibilität im Stromsystem zu erhöhen, und schnellere Genehmigungsverfahren. (hk)

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