••• Von Helga Krémer
WIEN. Die Wienerberger Gruppe blickt auf das Jahr 2021 als das erfolgreichste Jahr ihrer Unternehmensgeschichte zurück. Durch die Fokussierung auf innovative, digitale und nachhaltige Systemlösungen hat Wienerberger trotz herausfordernder Marktbedingungen eine hervorragende Performance und starkes organisches Wachstum in allen Geschäftsbereichen erzielt.
Unterm Strich blieb ein Ergebnis von 311 Mio. € – mehr als dreimal so viel wie 2020 mit 89 Mio. €. Der Umsatz stieg um 18% auf fast 4 Mrd. €. Das EBITDA stieg im selben Zeitraum dank eines „proaktiven Margenmanagements” und einer „strikten Kostendisziplin” um 24% auf 694 Mio. € (Vorjahr: 558 Mio. €). Die Dividende soll nun um 25% auf 0,75 € je Aktie kräftig angehoben werden.
BIP outperformt
„Wir sind mit unserer starken operativen Performance sehr zufrieden. Wienerberger ist 2021 organisch als auch anorganisch erfolgreich gewachsen”, sagt Wienerberger-CEO Heimo Scheuch. Dazu beigetragen habe sowohl eine hohe Kapazitätsauslastung, die Produktinnovationen der gesamten Gruppe sowie der Fokus auf Nachhaltigkeit als auch die erfolgreich getätigten Übernahmen. Mit einem organischen Umsatzwachstum von ca. 6% pro Jahr konnte das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in den Kernmärkten der Gruppe signifikant outperformt werden.
„Unsere 2021 abgeschlossene Akquisition von Meridian Brick stärkt die Position von Wienerberger, um den Kunden in Nordamerika als Komplettanbieter für Fassadenlösungen zur Verfügung zu stehen. Mit der Ergänzung des Portfolios des britischen Herstellers für Abwasser- und Regenwasserlösungen, FloPlast, wiederum haben wir unser Angebot in den Kernmärkten Renovierung, Instandhaltung und Sanierung weiter ausgebaut”, erklärt Scheuch. Aus diesen beiden Akquisitionen erwartet das Wienerberger-Management in 2022 einen starken Ergebnisbeitrag von 60 Mio. €.
Generell wolle sich das Unternehmen bis 2030 stark in Richtung Sanierung und Infrastruktur entwickeln.
Blick auf die Teuerungen …
Durch eine nachhaltige Einkaufspolitik sei es gelungen, die Inflation abzufedern. Die erheblichen Preissteigerungen wurden – nach Möglichkeit – an die Kunden weitergegeben. Das ist auch für heuer geplant – Wienerberger rechnet mit weiteren Kostensteigerungen von etwa 7%, etwa durch höhere Ausgaben für Energie und Personal.
Bereits das abgelaufene Jahr sei von „sehr turbulenten und volatilen Rohstoffpreisen geprägt” gewesen, erläutert Finanzvorstand Gerhard Hanke. Und: „Wir haben uns für 2022 und 2023 bei den Energiekosten abgesichert.”
… und das heurige Jahr
Der Ausblick auf das bereits angelaufene Geschäftsjahr 2022 zeugt von Optimismus: Heuer soll das EBITDA „durch neue Produkte und Verbesserungen” um 12 bis 15% auf 750 bis 770 Mio. € weiter ansteigen. Die Wachstumsstrategie werde konsequent fortgesetzt. „Wir wollen wieder 165 Mio. Euro ins Wachstum investieren”, kündigt Scheuch an. „Wir wollen das Portfolio erweitern und auch im Infrastrukturbereich weiter zukaufen.” Bei einer im Jahresvergleich gestiegenen Anzahl an Produktionsstandorten werden laut CFO Hanke rund 135 Mio. € in Instandhaltungsmaßnahmen fließen, „um unsere Werke am Laufen zu halten. Zudem werden wir insgesamt 160 Mio. € unter anderem für die kontinuierliche Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks und die Erweiterung unseres Produktportfolios investieren.”