Wenn Kloster- auf Korneuburg trifft
© Daniela Matejschek
Stefan Schmucken­schlager, Bürger­meister von Klosterneuburg, Stefan Szyszkowitz, Vorstandssprecher der EVN AG, Christian Gepp, Bürgermeister von Korneuburg (v.l.).
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 23.10.2020

Wenn Kloster- auf Korneuburg trifft

Ein Tunnel unter der Donau soll die Versorgungssicherheit für die beiden Stadtgemeinden nachhaltig erhöhen.

KLOSTERNEUBURG / KORNEUBURG. Alles andere als alltäglich ist das neueste Bauvorhaben der EVN AG: Mittels eines Tunnels unter der Donau sollen die Versorgungssysteme der beiden Stadtgemeinden miteinander verbunden werden. Immerhin hat die weltweite Coronakrise u.a. auch gezeigt, wie wichtig es ist, die regionale Versorgungs­sicherheit zu erhöhen.

Für das Verlegen der unterschiedlichen Leitungen, also Trinkwasser, Naturwärme, Internet, Strom und Gas investiert die EVN rund 10 Mio. €.
Damit sollen die Versorgungs­sicherheit in einer stark wachsenden Region zusätzlich verbessert und der Ausbau der nachhaltigen Energieversorgung weiter vorangetrieben werden.
Die beiden Schwesterstädte waren lange vereint und wurden erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts in „Neuburg klosterhalben” (Klosterneuburg) und „Neuburg markthalben” (Korneuburg) getrennt. Nun sollen die beiden Stadtgemeinden durch das zukunftsweisende Leitungs-Infrastrukturvorhaben wieder näher zusammenwachsen.

Donautunnel im Detail

Der rund 450 m lange Tunnel mit einem Innendurchmesser von zwei Metern soll auf Klosterneuburger Seite am nördlichen Rand der Rollfährensiedlung beginnen und auf Korneuburger Seite in Tuttendörfl enden.

Der Tunnel wird im Rohr-Vortriebverfahren mit einem Radius von 1.600 m gebohrt, d.h. die Bohrung verläuft nicht gerade, sondern in „Bananenform”, mit einer Überdeckungshöhe bis zur Donausohle von ca. 5 m im Uferbereich und max. 11 m in der Donaumitte.
Um die Transportwege zu minimieren, wird das Tunnel-Abraummaterial für die Errichtung eines Wildrettungshügels in der Klosterneuburger Au verwendet. Wenn alle behördlichen Genehmigungen vorliegen, kann frühestens im Mai 2021 mit den Bauarbeiten begonnen werden, die rund ein Jahr dauern sollen.
„Für uns ist das Projekt eine wichtige, langfristige Infrastrukturinvestition”, erklärt EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz. „Beide Gemeinden befinden sich in absoluten Wachstumsregionen. Da müssen wir rechtzeitig vorsorgen, um neuen Einwohnern und Unternehmen zukunftsfähige Infrastruktur garantieren zu können. Und im Jahre 2020 bedeutet das: sicher und nachhaltig.” (pj)

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