Wie unser Holz wächst
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Rekordzahlen Die Kapazitäts­auslastung erreichte 2018 eine Rekordhöhe; der Rohstoff ist in Österreich reichlich vorhanden und kann mit relativ wenig Energieaufwand CO2-neutral gewonnen werden.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 15.02.2019

Wie unser Holz wächst

Österreich ist einer der weltweit größten Schnittholz- und Holzplattenverbraucher und kann in diesen Bereichen auch hohe Exportzuwächse vorweisen.

WIEN. Die Holzverarbeitung in Österreich profitiert seit mehr als drei Jahren von der lebhaften Baukonjunktur im In- und Ausland. (siehe dazu auch S. 68)

2017 ist der Branchenumsatz um rund 4,4% auf 8,7 Mrd. € ­gestiegen, vor allem angetrieben vom florierenden Wohnungsneubau. 2018 hat die Nachfrage nach Schnittholz und Holzwaren noch einen zusätzlichen Schub vom stark gestiegenen Wirtschaftsbau im Inland erhalten und verbucht zudem noch stärkere Exportzuwächse als im Vorjahr – das Umsatzwachstum in den ersten drei Quartalen 2018 betrug nominell 7,2%.
Mit dem starken Absatzwachs­tum hat auch die Kapazitätsauslastung der Holzverarbeitung zugenommen: Für das vierte Quartal 2018 haben die Unternehmen eine Auslastung ihrer Produktionskapazitäten von 92% bekannt gegeben – das ist der höchste Wert seit Erhebungs­beginn Mitte der 90er-Jahre!
Mit den Auslastungszahlen ist auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche wieder gestiegen, 2017 um 3 und bis Oktober 2018 um weitere 2%. Im Durchschnitt waren 2018 wieder mehr als 30.000 Personen in der Branche beschäftigt. Von den 1.500 neuen Jobs, die seit 2016 in der Branche insgesamt geschaffen wurden, entfallen 700 auf die Herstellung von Holzbauelementen – der größten Einzelsparte der Branche mit 13.300 Beschäftigten. Weitere 600 Arbeitsplätze sind in den letzten zwei Jahren in der Sägeindustrie entstanden, wo 9.600 Personen arbeiten.

Mehr Power für Innovationen

Die Erfolge der heimischen Holzverarbeitung der letzten Jahre sind in erster Linie das Ergebnis des vorteilhaften Konjunkturumfelds sowie Ausdruck der Konkurrenzstärke der Branche.

Diese stützt sich sowohl auf den Rohstoffreichtum des Landes als auch auf die engen Sektor­verflechtungen und die hohe Spe­zialisierung der Unternehmen.
Deren Grundlage waren der umfassende Restrukturierungsprozess, hohe Investitionen und die deutlich gestiegene Innovationsbereitschaft: Der Anteil innovationsaktiver Betriebe im Sinne der EU-Erhebung lag 2012 bei 40 und zuletzt 2014 bei 51%, ein Wert im obersten Drittel der EU-Branche.
Gemessen an der Wertschöpfung pro Beschäftigten von 70.000 €, ist die Produktivität der österreichischen Holzverarbeitung rund zweimal so hoch wie im EU-Durchschnitt. (pj)

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