Wienerberger meistert auch die Covid-Pandemie
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 05.03.2021

Wienerberger meistert auch die Covid-Pandemie

Mit 197 Produktionsstandorten hat das Unternehmen von CEO Heimo Scheuch 3,4 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Die Wienerberger Gruppe hat trotz der Covid-19-Krise einen Konzernumsatz von 3,4 Mrd. € (2019: 3,5 Mrd. €) erzielt und damit fast das Rekordniveau des ­Vorjahres erreicht. Durch das starke zweite Halbjahr konnte ein ­bereinigtes EBITDA von 566 Mio. € erwirtschaftet und damit die bereits erhöhte Guidance von 545 Mio. € deutlich übertroffen werden (2019: 594 Mio. €).

„Diese robusten Ergebnisse unterstreichen unsere Stabilität und zeigen eindeutig, dass wir uns auf dem richtigen Pfad befinden”, sagt CEO Heimo Scheuch. „Wir haben bereits in der Vergangenheit die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um rasch auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren zu können. So konnten wir die Krise meistern, konsequent an der Fortsetzung unserer Wachstumsstrategie arbeiten und uns optimal für die Zukunft positionieren.”

Cashflow deutlich gesteigert

Wienerberger hat sich auch im Geschäftsjahr 2020 auf die Transformation des Produktportfolios konzentriert, wobei dieses laufend optimiert und durch intelligente Systemlösungen erweitert wurde.

Die nur leicht unter dem Rekordvorjahresniveau liegenden Umsätze und Ergebnisse sind vor allem auf die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurückzuführen. So kam es aufgrund der Lockdowns in zahlreichen Schlüsselmärkten zu oft längeren Unterbrechungen der Geschäftstätigkeiten. Wienerberger hat dennoch konsequent an der wertschaffenden Wachstumsstrategie festgehalten und ein striktes Kostenmanagement und Effizienzsteigerungsmaßnahmen umgesetzt. Die liquiden Mittel steigerte Wienerberger so zum Jahresende 2020 auf 666 Mio. € (2019: 129 Mio. €).
Die Finanzstruktur wurde durch den Rückkauf der Hybridanleihe für rund 215 Mio. € (Datum der Rückführung: 9.2.2021) sowie die Emission des ersten Green Bonds weiter verbessert. Trotz dieser Maßnahmen sowie Ausschüttung der Dividende und Aktienrückkauf reduzierte das börsennotierte Unternehmen die Nettoverschuldung auf das niedrige Niveau von 657 Mio. €. Scheuch: „Mit einer starken operativen Performance konnten wir fast an die historischen Höchststände aus dem Jahr 2019 anknüpfen. Dies und eine weiter optimierte Finanzstruktur haben es uns ermöglicht, unsere strategische Position durch gezielte Übernahmen zu stärken und etwa in Nordamerika zur neuen Nummer eins für Fassadenlösungen aufzusteigen.”
Im Zuge der ausgewogenen und langfristig orientierten Ausschüttungspolitik zahlte Wienerberger 2020 eine Dividende von 67 Mio. € aus und führte durch Aktienrückkäufe weitere 20 Mio. € an die Aktionäre zurück; darüber hinaus wurde der früher als Eigenkapital geführte Hybridbond mit 215 Mio. € zurückbezahlt.
Trotz der Pandemie verzeichnete der Konzern starke Entwicklungen in allen drei Business Units: Building Solutions erwirtschaftete einen Umsatz von 2,1 Mrd. € (2019: 2,2 Mrd.).
Bei Wienerberger Piping Solutions führten das proaktive Margenmanagement und die strikte Kostendisziplin zu einer verbesserten operativen Performance und damit zu einer starken Profitabilität. Bei einem leichten Umsatzrückgang von drei Prozent auf 933 Mio. € erhöhte sich das bereinigte EBITDA um vier Prozent auf 104 Mio. €.
Die Business Unit North America verzeichnete einen Umsatzrückgang von drei Prozent auf 325 Mio. €, der durch Kostendisziplin und laufende Portfolio­optimierung mehr als kompensiert wurde, sodass im bereinigten EBITDA ein steiler Anstieg um 23% auf 48 Mio. € verzeichnet werden konnte.

Nachhaltige Lösungen

„Durch die Digitalisierung von Prozessen und die Einführung von intelligenten Lösungen im Bereich Wasser- und Energiemanagement ist es möglich, wertvolle Ressourcen einzusparen und den Folgen unvorhersehbarer Wetterereignisse entgegenzuwirken”, sagt Scheuch. „Darüber hinaus können energieeffiziente Ziegellösungen und innovative Rohrsysteme die Lebensqualität verbessern und gleichzeitig die Umwelt schützen.”

Außerdem wird Wienerberger die Bemühungen im Bereich Dekarbonisierung der Produktion und des Produktportfolios zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur Erhaltung der Biodiversität im Rahmen der Strategie 2023 intensivieren.
Der CO2-Ausstoß soll bis 2023 um 15% gegenüber 2020 gesenkt werden. Ebenso sollen alle neuen Produkte so entwickelt werden, dass sie zu 100% recyclebar oder wiederverwendbar sind.

So wird 2021

Auch für heuer rechnet Scheuch – zumindest im ersten Halbjahr – mit durch Covid-19 bedingten Unsicherheiten. Mittelfristig erwartet Wienerberger, von den staatlichen Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums als Folge der Pandemie insbesondere in den Bereichen Renovierung und Infrastruktur profitieren zu können.

Scheuch sieht Wienerberger „aufgrund des starken Cashflows und des niedrigen Verschuldungsgrads in der ausgezeichneten Lage, die wertschaffende Wachstumsstrategie weiterhin zu verfolgen”.
Durch weitere Optimierungen und Erweiterungen des Portfolios soll die Profitabilität kontinuierlich gesteigert werden; 2021 werden für die Instandhaltung der industriellen Plattformen rund 120 Mio. € und für Wachstumsinvestitionen 140 bis 160 Mio. € aufgewendet.
Darüber hinaus prüft Wiener­berger zahlreiche Wachstumsprojekte, die vielversprechendes Ertragspotenzial aufweisen und hohe Erträge des investierten Kapitals erwarten lassen.

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