Wietersdorfer-Bilanz
© Wietersdorfer/Hobas
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 23.06.2023

Wietersdorfer-Bilanz

Die Internationalisierung der Kärntner Unternehmensgruppe trägt zu einer erfreulichen Geschäftsentwicklung bei.

KLAGENFURT. Die Wietersdorfer Gruppe schließt das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatz von 974 Mio. € ab, im Vergleich zu 2021 ein Plus von von rund 22%. Diese Steigerung sei vor allem externen Einflüssen geschuldet: Hohe Energiekosten, die Verknappung und die damit einhergehende Verteuerung von CO2-Zertifikaten, gestiegene Personalkosten sowie Fremdwährungseffekte beeinflussten im Geschäftsjahr 2022 die Umsatzentwicklung der Wietersdorfer Gruppe.

„Unter anderen Faktoren hat die Energiekrise infolge des Ukraine-Krieges unsere energieintensiven Geschäftsfelder hart getroffen”, wirft Michael Junghans, CEO der Wietersdorfer Gruppe, einen Blick auf ein herausforderndes Geschäftsjahr 2022. „Wir mussten – so wie viele andere Industrieunternehmen – unsere Produktionseinheiten innerhalb von kürzester Zeit energieresilient aus- bzw. umbauen und kämpfen noch heute genauso wie die Konsumenten mit hohen Energiepreisen.”

Die Umsatzbringer

Wie in den Jahren zuvor entwickelten sich alle Wietersdorfer-Geschäftsfelder auch im Jahr 2022 positiv. Der größte Umsatzbringer innerhalb der Gruppe ist das Geschäftsfeld GFK-Rohrsysteme (Amiblu, Hobas) mit 403 Mio. €. Mit 253 Mio. € folgt das Geschäftsfeld Zement und Beton (Alpacem). Platz drei nimmt „Industriematerialien (Calcit)” mit 171 Mio. € ein. Danach folgen das Geschäftsfeld PP-Rohrsysteme (Poloplast) mit 112 Mio. und das Geschäftsfeld Kalk (Intercal) mit 43 Mio. €.

In Europa zählen Österreich mit 18,1% , gefolgt von Deutschland mit 17,5% zu den umsatzstärksten Ländern. Insgesamt erwirtschaftete die Wietersdorfer Gruppe 78,4% in Europa, gefolgt von Amerika (17,7%), Afrika (2,8%) und Asien (1,1%).

Investitionen in Houston

2022 erwirtschaftete die Wietersdorfer Gruppe 210 Mio. € (21,6%) außerhalb Europas. Der größte Anteil mit 16,9% entfiel dabei auf den US-amerikanischen Markt, in dem das Wietersdorfer Tochterunternehmen Hobas USA im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 49% erreichte. „Die Entwicklung in den USA bestätigt unsere getätigten Investitionen in den Hobas-Standort Houston in den letzten drei Jahren”, sagt Hannes Gailer, CFO der Wietersdorfer Gruppe.

Der Inbetriebnahme einer neuen Produktionsanlage für nicht-kreisförmige Rohre im Jahr 2021 folgte im letzten Geschäftsjahr die erfolgreiche Eröffnung einer Filament-Wind-Anlage (Wickelrohranlage) in Houston. „Unsere Rohre werden stark bei US-amerikanischen Infrastrukturprojekten im Trink- und Abwasserbereich nachgefragt”, so Gailer weiter.

Viel Potenzial in Afrika

Wenn auch derzeit im Vergleich mit einem Umsatzanteil von 2,8% noch klein, entwickelt sich der afrikanische Markt für die Wietersdorfer Gruppe doch positiv: Der Umsatz in Marokko, von wo aus das Wietersdorfer Tochterunternehmen Amiblu derzeit den afrikanischen Kontinent bedient, verdoppelte sich im letzten Geschäftsjahr auf 22 Mio. €. Der gesamt-afrikanische Umsatz betrug 27 Mio. €.

„Afrika birgt für uns ein enormes Potenzial. Deshalb haben wir uns im vergangenen Jahr auch entschlossen, unsere Beteiligung an der Amitech Maroc von 85 auf 100 Prozent zu erhöhen und unser Afrika-Geschäft weiter voranzutreiben”, sagt Junghans. Die Wietersdorfer Tochter Amiblu ist in Afrika vor allem an der Errichtung von Entsalzungsanlagen und Wasserleitungen beteiligt.
„Auch wenn externe Einflüsse unseren Umsatz 2022 maßgeblich beeinflusst haben, trägt unsere seit Jahren konsequent umgesetzte Internationalisierungsstrategie im vergangenen Geschäftsjahr Früchte”, so Junghans. Rund 90% des Umsatzzuwachses sind auf das Engagement auf den internationalen Märkten zurückzuführen. (hk)

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