Paris/London. Nach der Übernahme des spanischen Lederverarbeiters Colomer im Sommer und der Beteiligung an der Uhrenmarke F.P. Journe geht die Einkaufstour von Chanel weiter: Das französische Luxusunternehmen hat vor Kurzem die junge britische Modemarke Orlebar Brown übernommen.
Orlebar Brown wurde 2007 von Adam Brown gegründet und war ursprünglich ausschließlich auf Highend-Herrenbademode und eCommerce spezialisiert. Weltweite Bekanntheit bekam die Marke, als Daniel Craig 2012 im James Bond-Film „Skyfall” mit einer Orlebar Brown-Badehose zu sehen war und sich auch weitere Promis wie Roger Federer oder Daniel DiCaprio in den chicen Shorts zeigten.
Digitale Kompetenz …
Mittlerweile wurde das Sortiment um T-Shirts, Polos, Knitwear und Accessoires ergänzt, und mit 24 eigenen Stores und 250 Handelspartnern weltweit auch eine klassische Vertriebsschiene etabliert.
„In den letzten Jahren waren wir sehr erfolgreich und in Chanel haben wir den perfekten Partner gefunden, um unsere weiteren Expansionspläne realisieren zu können”, kommentiert Brown, der weiterhin Creative Director bleiben wird.
… und ein neues Feld
Vorteile erwartet sich natürlich auch Chanel: „Wir erschließen mit der Übernahme Synergiepotenziale zu Eres”, erklärt Chanel-CFO Philippe Blondiaux. Das luxuriöse Label für Lingerie und Damenbademode, das bereits seit 1996 zu Chanel gehört, werde vor allem bei der Stärkung seiner digitalen Strategie vom Know-how des neuen Bruders profitieren.
Zudem, so Blondiaux, bietet Orlebar Brown die Möglichkeit, Erfahrungen mit Herrenmode zu sammeln. Die spielte, abgesehen von einigen wenigen Spezialanfertigungen, etwa für den Rapper Pharell Williams, der gemeinsam mit Karl Lagerfeld eine Pret-a-Porter-Kollektion entwerfen wird, sowie Sneakers, die es gelegentlich auch in Herrengrößen gibt, bisher keine Rolle.