Cool, cosy und geschmackvoll
© Hotel Sonnalpa
Das Hotel Sonnalp als absolute Sommeridylle unterhalb des spektakulären Latemar.
LUXURY BRANDS&RETAIL Redaktion 20.09.2024

Cool, cosy und geschmackvoll

Das Hotel Sonnalp in Obereggen steht für naturnahe Gourmet-Tage inmitten der prachtvollen Dolomiten.

Obereggen. Das Grauvieh blickt verwundert über den Zaun: Mitten im Futter liegen Menschen herum. Haben die nichts anderes zu tun? Noch dazu an so einer schönen blauen Wasserstelle. Aus der Perspektive des Sonnalp-Gastes, der frisch aus dem für die nicht einmal 80 Hotelgäste großzügigen Wellnessbereich auf der Liege das spektakuläre Panorama auf sich wirken lässt, sind hingegen die Wiederkäuer samt Glockenklang vertrauter Teil der Dolomiten-Kulisse. Wiederkäuer wäre nicht schlecht, memoriert der Bademantelträger die Schüttelbrotnudel mit Wildragout und Butterbirnenengel, um schließlich voll Vorfreude auf das gegrillte Goldbrassenfilet mit Krustentier-Verbenesauce, Kardamonkartoffeln und Ratatouille bei den abendlichen Perspektiven zu landen.

Erfahrung in edlen Küchen

„Verbene-Kräuter nehme ich bei meinen Nachmittagsspaziergängen meist selbst aus den Wald mit. Bei Pfifferlingen schaffe ich zu bestimmten Zeiten genug für die komplette Halbpension”, verrät Haubenkoch Martin Köhl. Der ruhige Südtiroler mit Erfahrung im Elsass und Deutschlands edelsten Küchen, etwa bei Star Heinz Winkler, ist seit gut 20 Jahren froh, nur zehn Minuten von seiner Frau und den drei Kindern seine Kunst zeigen zu können. Der rege Austausch mit seinen urban aufkochenden Kollegen blieb bestehen. Auch gibt es im „Sonnalp” weiterhin eine edle „Gourmetstube”, doch angesichts der ausgesetzten Lage finden nur wenige Gourmets den Weg hinauf. Auch dank der österreichischen Gruppe der „Genießerhotels”, denen das Sonnalp angehört, bevorzugen die Feinspitze den Hotelaufenthalt mit inkludierter Edelküche. Spätestens beim Blick vom Hotelbalkon entwickelt sich Verständnis für Köhls Karriereweg – Dolomitenblick, erste Reihe fußfrei. Die Aussicht bieten alle Zimmer und Suiten, nicht nur die neue 50 m² große Panorama-Suite. Trotzdem: Wenn’s irgendwie geht, dann drängt es alle hinaus in die Natur, egal ob im Winter, wo unmittelbar vor dem Haus die Skipiste vorbeiführt, oder im Sommer, wo in der Garage die Leih-eBikes warten.
Entsprechend sportlich ist auch das Gastgeberquartett, die Bilderbuchfamilie Weissensteiner mit Vater Georg, Mutter Hanni, Sohn David und Tochter Sabine. Wobei die bestens in Hotelfachschule und Universität ausgebildete jüngere Generation schon länger das Sagen hat. Trotzdem sieht man die Hotelgründer noch fast jeden Tag. Georg Weissensteiner legte den Grundstein – nicht nur des Hauses, sondern von Obereggen insgesamt, als er 1970 mit fünf Cousins und vier Freunden das Skigebiet entwickelte. Heute gehört das Ski Center Latemar mit gut 50 km Pisten zu den größten Wintersportgebieten Südtirols.

Beeindruckende Almenwelt

Als Wanderer machen wir’s den Kühen nach: Auch wir suchen den Weg nach oben. Denn die Rinder grasen nur wenige Wochen vor der Hoteltür, im Juli sind sie schon ein Stockwerk höher und machen erst im September wieder Zwischenstation am Weg ins Tal. Mit einem Startpunkt auf 1.550 m über dem Meer liegt das Latemarium fast vor der Hoteltür. So richtig breitet es sich ab der am einfachsten zu erreichenden Epircher-Laner Alm, nahe der Bergstation des direkt vor dem Hotel startenden Oberholz-Lifts, aus. Mit wenig Höhenunterschieden liegt eine Almenwelt vor den Augen, die – kaum erkennbar – im Winter den großen Teil der 50 Pistenkilometer zwischen Predazzo, Pampeago und Obereggen als grenzüberschreitendes Skierlebnis ausmacht. Im Sommer pilgern Familien. Nur mehr selten bedarf es bei den Kleinen großer elterlicher Überredungskunst. Dafür sorgt nicht zuletzt die Möblierung der Bergwelt und spezielle Themenwege, etwa abenteuerliche Hörspielwanderungen.
Nach so einem derart erfüllten Tag paaren sich Hunger und Gusto. Doch ehe es kulinarisch zur Sache geht, blüht einmal die Woche David Weissensteiner im Weinkeller auf. Bis zu 6.000 Flaschen bunkert er in den beiden Kellern. Danach startet fast jeder mit einem Gläschen in der Hand zum Aperitif auf der Hotelterrasse; dazu die edlen Häppchen mit Blick auf den Latemar, die kantige Kalksteinpyramide mit UNESCO-Welterbestatus, der am frühen Abend, in ein mystisches Rot getaucht, den kulinarischen Tagesausklang ankündigt. (ff)

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