Wien. Nachdem sie in den letzten Jahren bereits in die Leitung des Unternehmens eingebunden war, sei die Übernahme der alleinigen Geschäftsführung kein so großer Schritt mehr, gewesen meint Marie Skrein. „Viel einschneidender war damals die Entscheidung überhaupt in den Familienbetrieb einzusteigen.” Natürlich sei die Verantwortung jetzt größer – schließlich hängt das Herz jedes Familienmitglieds an der Schmuckwerkstatt, die zu den feinsten Adressen für exklusive Preziosen in Wien zählt – aber gleichzeitig habe sie auch mehr Spielraum bei der Weiterentwicklung des Unternehmens.
Zwar ist sie nicht in Allem mit ihrem Vater d’accord – „Wenn es darum gegangen ist, zu entscheiden, welche Stücke im Sortiment bleiben und welche wieder eingeschmolzen werden, waren wir uns nicht immer einig” – aber was die grundsätzliche Philosophie des betrifft, gilt das Motto, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.
100% Manufaktur
Das zeigt sich auch bei den Schmuckstücken, die Marie in den vergangenen Jahren bereits entworfen hat. Sie haben ein eigenständiges Design, gleichzeitig zeigen sie aber auch typische Merkmale des bekannten Skrein-Stils. Und der beschränkt sich nicht allein auf das oft Design sondern auch die Art und Weise der Herstellung. Da gelten weiterhin zwei Devisen: Erstens reine Handarbeit. Das Atelier liegt gleich neben dem Geschäft, bei Bedarf werden auch externen Goldschmieden und Designern engagiert. Zweitens wird und ausschließlich mit fairem bzw. zertifiziertes Recyclinggold und Edelsteine aus ethisch einwandfreien Quellen gearbeitet. Eine Produktion in Fernost, auf die mancher Mitbewerber zumindest teilweise zurück greift, schließt Skrein kategorisch aus. Natürlich gebe es auch dort Goldschmiede, die ihr Handwerk verstehen, aber es sei nicht möglich sicherzustellen, dass die gesamte Herstellung nach den Skrein-Standards erfolgt,
„Mein Vater hat mir gezeigt, dass echter Schmuck Zeit, Hingabe und eine klare Haltung braucht”, sagt die Skrein-Chefin und weist darauf hin, dass in Skrein-Schmuck immer auch ein politisches Statement steckt. „Ich möchte Kreationen schaffen, die nicht nur ästhetisch überzeugen, sondern auch Verantwortung spiegeln – im Umgang mit Ressourcen, in der Wahl der Materialien und im Respekt gegenüber allen, die an ihrer Entstehung beteiligt sind. Ich sehe es als meine Aufgabe, dieses Erbe weiterzutragen und gleichzeitig neue Perspektiven zu eröffnen – mit Entwürfen, die überraschen, inspirieren und berühren.” (red)
