Es grünt so grün am Handgelenk
© Piaget (2)
LUXURY BRANDS&RETAIL britta biron 08.11.2019

Es grünt so grün am Handgelenk

Edle Zeitmesser bekennen jetzt deutlich mehr Farbe – besonders angesagt sind alle Schattierungen von Grün.

Wien. Auch wenn es in der Welt der edlen Uhren darum geht, immer auf der Höhe der Zeit zu sein, wechseln die Trends längst nicht so schnell wie in der Fashion. Schließlich geht es um bleibende Werte und die vertragen sich nicht mit kurzlebigen Hypes. So hat es einige Jahre gedauert, bis sich Blau auf Zifferblättern, Lünetten oder dem Gehäuse etabliert hat. Jetzt mehren sich die Anzeichen, dass eine grüne Welle bevorsteht.

Ob elegant, sportlich …

Gut, grüne Uhren hat es auch bisher schon gegeben – vor allem bei den Damenmodellen, die sich immer schon deutlich farbenfroher gezeigt haben –, aber bei den Herrenuhren waren sie noch bis vor wenigen Jahren die absolute Ausnahme; echte Exoten – der Vergleich mit Grünen Männchen vom Mars drängt sich da fast auf – und damit besonders auffällig.
Daher und sicher auch, weil Grün neben Gold die Hausfarbe ist und damit für ein Jubiläumsmodell recht naheliegend war, verpasste Rolex seiner Submariner zum 50. Geburtstag im Jahr 2003 als besonderen Akzent eine grüne Lünette.
Diesem bald liebevoll Kermit getauften Modell folgte dann 2010 die Referenz 116610 LV, die sogenannte Hulk. Beide waren Bestseller und avancierten zu begehrten Sammlerstücken – ein Beweis, dass Grün in der Luxusliga durchaus massentauglich ist.
Woran es liegt, dass immer mehr Marken jetzt ihre Liebe zu Grün entdecken, darüber kann man nur spekulieren. Dass Grün in der Politik zurzeit ein großes Revival erlebt oder der Trend zu mehr Nachhaltigkeit und einem grünen Lebensstil, fällt dabei vermutlich kaum ins Gewicht. Auch die Vorgaben von Pantone, der obersten Farbinstanz für die Mode – für diesen Herbst und Winter wurden zum Beispiel mit Guacamole, Green Olive, Eden und Forest Biome gleich vier Grünnuancen zu Trendfarben erklärt – haben auf die Designabteilungen der Uhrenhersteller nur marginale Auswirkungen.

… oder luxuriös, gibt …

Trotzdem sind es modische Aspekte, die die Ampel für Grün auf Grün gestellt haben.
Sowohl für eingefleischte Uhren-Fans, die sich für das feine und möglichst komplizierte Innenleben begeistern, als auch die „normalen” Uhrenkäufer ist die Optik ein wesentliches Auswahlkriterium.
Da vor allem für die zweite und zahlenmäßig größere Gruppe die Uhr nicht nur ein Instrument zur Messung der Zeit, sondern vor allem ein wichtiges, wenn nicht gar unverzichtbares Mode-Accessoire ist, mit dem man seinen Stil unterstreicht und der Garderobe den letzten Schliff gibt, reicht eine irgendwann nicht mehr aus. Und bei der Zweit- oder Dritt-Uhr darf es dann gern auch etwas ausgefallener und farbiger sein.

… Grün den Ton an

Last but not least war Grün ohnehin für die Uhrenhersteller die logische Wahl bei der Erweiterung ihrer Farbpalette. In den meisten Ländern gehört Grün zu den Lieblingsfarben – in Österreich liegt es laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Spectra auf Platz 2 – und wird durchwegs mit positiven Assoziationen wie Natur, Wachstum oder Jugend verbunden.

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