Wien. Individuelle Liebe, individuelle Ringe – nach dieser Devise greifen immer mehr (Hochzeits-)Paare statt zu Modellen bekannter Markenhersteller zu Sonderanfertigungen. Solche romantischen Unikate sind die Spezialität vieler heimischer Goldschmiede. medianet stellt hier einige besonders kreative Schmuckdesigner vor.
Katie Gruber, die in ihrem Wiener Atelier seit 2013 unter dem Label Katie g. Jewellery ausgefallene Kreationen entwirft und fertigt, freut sich darüber, dass die Paare experimentierfreudiger werden.
„Oft tragen die Damen den Verlobungsring nach der Trauung als Ehering”, erzählt sie aus dem Schmuckkästchen. Entsprechend hat sich auch der Facettenreichtum erhöht. Längst gibt es neben dem Klassiker aus Weißgold mit einem Brillant auch Modelle in anderen Goldlegierungen und Schliffvarianten, und statt eines weißen Diamanten darf es gern ein brauner (deutlich günstigerer) sein oder ein Farbedelstein, wie z.B. ein Morganit. „Beliebt ist auch der Memoire-Ring, der dann jedes Jahr, z.B. zum Hochzeitstag, um einen zusätzlichen Edelstein ergänzt wird.
Erlaubt ist, was gefällt
Apropos Edelstein: Die waren bisher meist nur auf den Damenringen zu finden, mittlerweile aber auch immer öfter auf den maskulinen Pendants.
Gruber dazu: „Die Herren werden mutiger und emanzipierter. Wer den gleichen Edelstein wie seine Zukünftige, aber trotzdem einen dezenten Ring möchte, kann ihn sich auch auf der Innenseite der Ringschiene einsetzen lassen. ”
Über das ungeschriebene Gesetz, dass Eheringe vom Design her eindeutig als Duo erkennbar sein müssen, setzt man sich mittlerweile ebenfalls recht unbekümmert hinweg. Damen- und Herrenring können ohne Weiteres aus verschiedenen Edelmetallen bestehen, und auch die Form der Ringe darf gern unterschiedlich sein, etwa dann, wenn der Ehering der Braut mit dem Verlobungsring ein passgenaues und stylishes Duo bilden soll.
„Durch den Bund der Ehe vereinigen sich zwei Menschen, die einander lieben und bestimmt viele Gemeinsamkeiten besitzen. Dennoch tragen sie auch viele unterschiedliche Eigenschaften in sich. Diese Individualität jeder Person, mit all ihren Stärken und Schwächen, ist das, was ein Paar in der Summe einzigartig und stark macht. Diese Besonderheiten sollten zelebriert werden und können auch im Design der Eheringe ihren Ausdruck finden”, philosophiert die Schmuckkünstlerin.
Exklusiv & emotional
Trau- und Partnerringe fernab des Mainstreams sind auch die Spezialität von Goldschmiedemeister Gerold Schodterer im malerischen Bad Ischl. Die Modelle, die er in seinem Atelier sowie auf der Website präsentiert, tragen oft Muster, die als Ganzes nur erkennbar sind, wenn die beiden Ringe nebeneinander liegen.
„Es sind Symbole für bestimmte Aspekte meiner eigenen, seit mehr als 40 Jahren bestehenden Ehe, wie zum Beispiel einander ergänzen oder gemeinsam wachsen”, erzählt Schodterer. „Meine Trau- und Partnerringe sollen Symbole für die einzigartige Verbindung von zwei Menschen sein. Meine Stärke liegt darin, die persönliche Geschichte eines Paares zu einem charakteristischen Symbol zu verdichten und dieses dann zu Ringen zu schmieden.”
Der intensive Dialog mit den künftigen Trägern ist daher ein wesentlicher Bestandteil des Gestaltungsprozesses. Paare, die sich dafür Zeit nehmen und die auch gleich für einen Kurzurlaub in Bad Ischl nutzen wollen, können sich in einem der beiden Gäste-Apartments in der Villa Schodterer, einem architektonischen Juwel der ehemaligen Kaiserstadt, einmieten.
Eine weitere Besonderheit der Goldschmiede Schodterer: Zu jedem Trauringpaar gibt es ein von ihrem Schöpfer, der seine Kreativität nicht nur im Atelier, sondern auch gern in der Poesie auslebt, ein persönlich verfasstes Gedicht.
Wer das Außergewöhnliche in Sachen Trauringe sucht, ist auch im Schmuckatelier von Martin Seier in Marchtrenk goldrichtig. Rund 100 verschiedene Modelle – mit Engelsflügeln und Liebespfeilen, Diamanten oder exotischen Materialien wie Mammut-Elfenbein und Büffelhorn, aus feinem Gold geflochten oder massiv geschmiedet – umfasst allein die Musterkollektion. Für jene, die den Ehering lieber an einer Kette als am Finger tragen, hat er mit dem Marry-Clip ein besonders innovatives Schmuckstück im Programm.
Workshops für Kreative
Für kreative Paare, die sich nicht damit begnügen wollen, eigene Ideen in das Design ihrer Ringe einfließen zu lassen, sondern bei der Herstellung selbst Hand anlegen wollen, bieten einige Goldschmiede mit starkem Fokus auf die so emotionalen Schmuckstücke eigene Workshops für DIY-Enthusiasten an. Dazu zählen z.B. Turquois Maisonneuve, Inhaberin des Schmucklabels Tukoa in Wien, Margit Schnablehner, deren Schmuckwerkstatt in Steyr liegt, Christian M. Sommer im Kärntner Feldkirchen und Ulrike Scholz-Heiml im oberösterreichischen Perg.