Luzern/Wien. Luxusuhr und Haute Horlogerie werden gerne synonym verwendet, aber nicht in jedem luxuriösen Zeitmesser spiegelt sich auch die Hohe Schule der Uhrmacherei wider. Eine komplett mit Diamanten ausgefasste Uhr ist – selbst mit einem simplen Quarzwerk ausgestattet – zweifellos ein Luxusartikel, aber definitiv keine Vertreterin der Haute Horlogerie. Und auch Marken, die Mitglied in der Fondation de la Haute Horlogerie (FHH) sind, produzieren nicht ausschließlich Modelle der Königsklasse.
Prestige und Preis sind zwar Kriterien, die in der Haute Horlogerie eine Rolle spielen, aber sie stehen nicht im Zentrum, sondern ergeben sich vielmehr aus der technischen und handwerklichen Exzellenz sowie der besonderen Ästhetik, die diese Zeitmessern auszeichnet. Konkrete Beispiele dafür zeigt Bucherer in seiner Masterworks-Kollektion.
Der besondere Tick
„Diese Uhren sind mehr als Zeitmesser. Sie sind rare Kunstwerke, entstehen in sehr kleinen Serien und sind entsprechend exklusiv”, erklärt Olivier Gantenbein, Global Associate Director Haute Horlogerie bei Bucherer.
Thematisch gliedert sich das Sortiment in Tourbillon, Ewige Kalender, skelettierte Uhren und solche, die zusätzlich zur technischen Raffinesse auch mit Edelsteinen glänzen. „Es gibt Modelle, bei denen die technische Raffinesse überwiegt. Andere hingegen leben von ihrer Ästhetik und kunsthandwerklichen Veredelung.” Neben bekannten Marken wie Breguet, Chopard, IWC, Jaeger le Coultre oder Ulysse Nardin sind im Masterworks-Sortiment auch etliche Independent Brands, wie etwa Hautlence, Ressence, De Bethune oder Armin Strom vertreten.
„Sie gehen eigene Wege, denken mutiger. Ausgerichtet auf kleinere Produktionen, müssen sie nicht die breite Masse ansprechen. Genau das schafft den Spirit, der nach Lösung sucht, wonach nicht jeder fragt. Eine Marke muss bereit sein, ein gewagtes Design mit einer besonderen Komplikation zu einem bestimmten Preis umzusetzen. Genau das steht für Masterworks”, sagt Gantenbein. „Die Strategie von Bucherer ist, mit diesen Marken zu wachsen und schrittweise eine selektive, globale Präsenz aufzubauen. Sprich, nicht hierarchisch, sondern am regionalen Markt orientiert.”
2023 wurden in den Flagship-Stores in Zürich, Genf, Luzern und Berlin eigene Masterworks-Bereiche geschaffen, mittlerweile gibt es die auch in Frankfurt, Wien, London, Las Vegas und New York – mit einer jeweils auf die Kundschaft abgestimmten Modellauswahl. Es sind keine klassischen Verkaufsflächen, sondern Orte, die zum Entdecken und für den Austausch mit Gleichgesinnten dienen.
Ergänzend finden temporäre Ausstellungen statt – vor Kurzem etwa im Palmenhaus im Wiener Burggarten, wo Fans der Haute Horlogerie nicht nur zahlreiche Gustostückerl bewundern, sondern sich auch direkt von Vertretern der Hersteller die Besonderheiten – ob Material, Uhrwerk oder Design – erklären lassen konnten. (red)
