Zirndorf. Laut einer aktuellen Studie des Handelsverbands und der Plattform „Versandhandel und eCommerce” in Zusammenarbeit mit der KMU Forschung Austria kaufen 67% der heimischen Konsumenten (das sind fast 5 Mio. Personen) online ein und geben dafür im Schnitt 1.500 € jährlich aus.
Dabei steht Kleidung ganz oben auf dem digitalen Einkaufszettel. medianet hat dazu mit Nils Degen, Geschäftsführer der S&M Madeleine Mode Versand AG, einem der führenden Premium-Anbieter im modischen Distanzhandel, gesprochen.
medianet: Ihr Unternehmen ist seit 25 Jahren in Österreich tätig, und damit kennen Sie die österreichische Kundin sicher sehr gut. Ist sie besonders mode-affin?
Niels Degen: Ja, definitiv. Sie reagiert sehr stark auf die neuesten internationalen Trends, ist über die Entwicklung der Mode bestens informiert und kleidet sich auch dementsprechend. Das trifft allerdings auf alle unsere Kundinnen zu – unabhängig von ihrer Nationalität. Madeleine steht ja für einen internationalen Modestil. Einzelne Artikel sind in den verschiedenen Märkten durchaus unterschiedlich gefragt, aber bei den generellen Vorlieben unserer Kundinnen zeigt sich ein sehr einheitliches Bild.
medianet: Der Madeleine-Online-Shop wurde 2005, also noch vor dem großen eCommerce-Boom, eröffnet. Seither ist die Zahl der Mitbewerber sprunghaft gestiegen, gleichzeitig sinkt, wie verschiedene Analysen zeigen, die Loyalität gegenüber Marken. Welche Strategien verfolgt Madeleine, um bestehende Kunden zu halten, neue zu gewinnen und sich insgesamt gegenüber der Konkurrenz zu behaupten?
Degen: Madeleine spricht eine klare Sprache. Unsere Kundin kann sich darauf verlassen, dass sie bei uns den modischen Zeitgeist trifft und höchste Qualitätsansprüche erfüllt werden. Die Kontinuität dieser Aussage ist unser USP. Die hohe Wettbewerbsintensität führt dazu, dass wir täglich unsere beste Leistung abliefern müssen. Und das wirkt sich wieder positiv auf die Kundenloyalität aus. Mittlerweile kommt bereits die Hälfte unseres Umsatzes über den Web-Shop.
medianet: Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dabei ist – neben dem kundenspezifischen Warenangebot – auch der technische Aspekt. Derzeit sind vor allem mobile Anwendungen ein heißes Thema.
Degen: Ja, natürlich. Unser Webshop wurde seit dem Start permanent weiterentwickelt und um neue Features ergänzt, die den Einkauf spannender und bequemer gestalten. Unsere Kundin möchte in jeder Lebenslage optimal angesprochen werden. Dazu gehört heute auch ein Shop, der mit dem Tablet auf der Couch genauso viel Freude macht wie im Katalog oder am Computer. Erst vor Kurzem gab es einen kompletten Relaunch unseres Online-Stores, der ein noch viel emotionaleres und natürlich auch mobiles State-of-the-art-Shopping-Erlebnis liefert.
medianet: Inwiefern ist die rasche Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten auch ein Problem etwa hinsichtlich der Frage, welche der vielen Innovationen man nutzen sollte?
Degen: Innovation sind generell ein Treiber des Erfolgs. Genauso, wie wir vier bis fünf neue Kollektionen pro Saison erstellen, einer der innovativsten Prozesse überhaupt, stellen wir uns auch dem technologischen Fortschritt. Unsere hauseigenen eCommerce-Experten filtern aus dem gesamten Spektrum der beinahe täglichen Neuheiten jene Features heraus, die unserer Kundin das Einkaufen noch aufregender und angenehmer gestalten. Dabei geht es uns nicht darum, jede Idee mitzumachen, sondern mit dem klaren Bild unserer Zielgruppe die wirklichen Vorteile für unsere Kundschaft technisch umzusetzen – wie zum Beispiel die individuelle Auflösung der exklusiven Madeleine-Bildwelt auf allen Geräten.