St. Pölten. Die Leuchte (K)not Flying spielt auf faszinierende Weise mit unserer sinnlichen Wahrnehmung – mit dem Kontrast zwischen weich anmutendem Marmor und einem scheinbar leichten Ballon, der den Stein zu heben scheint. Das verleiht dem Objekt etwas Lebensfrohes und Vitales, regt die Fantasie des Betrachters an und löst, wenn auch erst auf den zweiten Blick, den gedanklichen „Knoten” zwischen Kunstobjekt und Gebrauchsgegenstand auf. Die Geschichte wäre aber ohne die lebendigen Farben nicht fertig erzählt. Es ist das leuchtende Rot der Kordel ebenso wie das satte Gold eines italienischen Klassikers, Giallo-Siena-Marmor, und das zart getönte weiße Glas des Ballons, die den besonderen Reiz der (K)not Flying ausmachen.
Zwischen den Disziplinen
Yvonne Brunner, die Gestalterin der Leuchte, studiert derzeit Innenarchitektur an der New Design University St. Pölten (NDU) – eine gestalterische Disziplin, die auch das Produkt immer im Blickfeld hat. Und so ist es wohl kein Zufall, dass Brunner im vergangenen Jahr die von Daniel Zeisner geleitete Sommerschule „Stone” besuchte. Zeisner ist Kreativ-Direktor und Geschäftsführer des Studios Zeisner Design in Wien und Leiter des Studiengangs Produktdesign an der NDU. Er kreiert Produkte und Innenräume für führende internationale Unternehmen wie Swarovski, Siemens, Villeroy & Boch, Turkish Airlines, Nespresso und Huawei. Eines der Ziele des von ihm geleiteten Workshops war es, Stein auf eine Weise zu behandeln, die ihm völlig unerwartete optische Merkmale verleiht: Yvonne Brunner entschied sich dafür, Prototypen aus Kalkstein zu entwerfen und zu schnitzen, die wie weiches Tuch aussehen. Daniel Zeisner wurde zum Mentor ihres Projekts, und mit seiner Hilfe entwickelte sie diese Idee zu einem künstlerischen, poetischen und dennoch alltagstauchlichen Lichtobjekt: Ein mit Licht gefüllter Ballon aus mundgeblasenem Glas, der über einem meisterhaft bearbeiteten Giallo-Siena-Marmorblock zu schweben scheint.
Dass der Weg für Yvonne Brunner und ihre Leuchte (K)not Flying zum Prototypen ungewöhnlich kurz war, ist zwei bekannten heimischen Unternehmen geschuldet: In der Manufaktur von Dotzauer Lighting wurde der Ballon aus Glas gefertigt. Das Tullner Familienunternehmen Breitwieser Stone, eines der größten Unternehmen Österreichs für die Verarbeitung von exklusiven Natursteinen aus aller Welt, stellte den Stein zur Verfügung und brachte sein großes Know-how in Sachen Bearbeitung des exquisiten Marmors ein.