Kommentar ••• Von Gianna Schöneich
GROSSARTIG. Es war einfach nur schön: Der gefeierte Schauspieler Ryan Gosling betritt vergangenen Samstag eine Bühne in Hamburg, um die Goldene Kamera entgegenzunehmen. Gut, es war nur ein Double und alles Teil eines großen Streichs der deutschen Fernsehkomiker Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf. Sie hatten das Double über eine erfundene Agentur, die angab, Hollywood-Stars an TV-Shows zu übermitteln, tatsächlich in die vom ZDF übertragene Gala geschleust. Der eigentliche Koch übernahm den Preis die ‚Goldene Kamera'.
Joko und Klaas erklärten in ihrer ProSieben-Show, sie hätten einen neuen Weg gefunden, um Preise zu gewinnen. Zurückgeben wollen sie die Kamera nicht, viel lieber wollen sie diese dem echten Ryan Gosling überreichen. Großartig. Allein für diesen Streich hätten Joko und Klaas sofort die Goldene Kamera selbst erhalten sollen.
Verwechslungen passieren. Schön, wenn man darüber lachen kann und sie so herrlich inszeniert werden. Beim Weltfrauentag, welcher am 8. März stattfand, kam es auch zu ein, zwei Verwechslungen. Der Weltfrauentag hat seinen Ursprung im Kampf um Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation. Ziele, die aus der Zeit des Ersten Weltkriegs stammen, die auch heute teilweise noch nicht annährend durchgesetzt wurden.
Manche Unternehmen scheinen das völlig vergessen zu haben oder einfach gern zu ignorieren. Die Polizei Oberösterreich twittert „Das Schönste an den Männern ist die Frau an ihrer Seite, sagte schon Henry Kissinger”, statt für Gleichberechtigung, es soll am Weltfrauentag lieber Blumen regnen, Kosmetikunternehmen setzen auf Rabatt-aktionen – Frauen shoppen schließlich alle gern –, Gutscheine für Cellulite-Behandlungen und Fahrstunden werden verlost, und den Männern auf Plakaten wird erklärt, dass es nun an der Zeit ist, die Pralinen in die Einkaufswägen zu werfen. Ja … genau darum geht es beim Weltfrauentag. Statt Gleichberechtigung füttere man die Frau mit Schokolade, schenke Blumen und melde sie bei der Fahrschule an.