Adgar 2023: VÖZ prämiert ÖBB als Printwerber des Jahres
© Martina Berger
MARKETING & MEDIA Redaktion 07.06.2023

Adgar 2023: VÖZ prämiert ÖBB als Printwerber des Jahres

VÖZ-Präsident Markus Mair: „ORF-Reform verschärft Schieflage auf dem österreichischen Medienmarkt"

WIEN. Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) hat am 6. Juni zur Adgar-Gala geladen, bei der im Wiener Konzerthaus die besten Print- und Onlinewerbungen des vergangenen Jahres prämiert wurden. Zu den ausgezeichneten Agenturen mit herausragenden Kreativleistungen zählten in diesem Jahr Demner, Merlicek & Bergmann / DMB, Havas Village Wien, Tunnel23 und DDB Wien.

Zum Printwerber des Jahres kürte die Adgar-Fachjury die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).
Mehr als 500 Gäste aus Werbung, Wirtschaft, Politik und Medien waren der Einladung des VÖZ gefolgt und feierten die kreativen Genies der Werbebranche. Der Abend wurde vom VÖZ-Präsidenten und Styria-Vorstandsvorsitzenden Markus Mair eröffnet. Er warnte eindringlich vor einer weiteren Verschiebung der Werbeausgaben in Richtung Digitalplattformen:

„Während im Jahr 2022 die Einnahmen durch die Digitalsteuer und die Werbeabgabe noch gleich hoch waren, geht das Finanzministerium für 2023 von einem deutlichen Zuwachs der Digitalsteuer gegenüber der Werbeabgabe aus. Bereits 90 Prozent der Online-Spendings gehen an die großen internationalen Digitalkonzerne wie Alphabet, Meta und TikTok – und diese faktische Monopolsituation der großen Digitalplattformen führt zunehmend zu einer Verödung der Medienlandschaft. Auf der Strecke bleiben dabei Medien- und Meinungsvielfalt sowie elementare Leistungen privater Medien wie das Herstellen von Öffentlichkeit und die Verifikation von Nachrichtenm ökonomischer Wettbewerb. Zudem gefährdet die aktuelle Entwicklung eine beträchtliche Zahl an Arbeitsplätzen – nicht nur in der Medien-, sondern auch in der Werbewirtschaft.“

Darüber hinaus kritisierte Mair die Gesetzesvorhaben der Bundesregierung in Bezug auf den ORF scharf und forderte medien- und ordnungspolitische Weichenstellungen zur Vermeidung weiterer Einschnitte bei der Medienvielfalt. „Die Gebührenfinanzierung des ORF-Onlineangebots bedeutete schon bisher eine Schieflage auf dem österreichischen
Medienmarkt; durch die Haushaltsabgabe und die geplante Digitalnovelle wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk finanziell erheblich gestärkt“, so der VÖZ-Präsident.

„Bereits jetzt stellt das ORF-Onlineangebot, das faktisch einer ,kostenlosen‘ Tageszeitung gleichkommt, ein Hindernis für die so notwendige digitale Transformation des Nachrichtengeschäfts privater Medien dar. Der ORF muss sich künftig auf seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag fokussieren, mit sendungsbegleitendem audio- und audiovisuellem Content auf der ,Blauen Seite‘. Denn ein Gesetz, das nicht auf alle Marktteilnehmer gleichsam Rücksicht nimmt, setzt das duale Mediensystem allzu leichtfertig aufs Spiel“, appellierte
Markus Mair an die politisch Verantwortlichen.

Der Printwerber des Jahres
Bereits zum zweiten Mal wurde die ÖBB mit dem begehrten Adgar als „Printwerber des Jahres“ ausgezeichnet. „Seit vielen Jahren setzt die ÖBB kontinuierlich und mit großer Überzeugung in ihrem Medienmix auf die heimischen Tageszeitungen sowie auf Wochentitel und Magazine. Als verlässlicher und konstanter Werber auch in herausfordernden Zeiten ist die ÖBB somit ein wichtiger Botschafter für die Gattung Print und wird dies hoffentlich auch in Zukunft bleiben“, betonte Helmut Schoba (VGN Medien Holding), VÖZ-Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Boards Werbemarkt, in seiner Laudatio. Darüber hinaus hob er hervor, dass die ÖBB bei gezielten Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen regelmäßig auch auf die Stärke regionaler Zeitungen setzt. Helmut Schoba und VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger überreichten die Trophäe an die Geschäftsführerin der ÖBB-Werbung, Karin Seywald-Czihak.

Die Sieger in den weiteren Kategorien
Mit dem humorvollen Sujet „Für das Beste in Tier“ für das Unternehmen BioBloom, das an ein Vexierbild erinnert und bei dem das Publikum überraschend zwischen der Mensch- und der Tierperspektive wechseln muss, konnte Demner, Merlicek & Bergmann / DMB. die Fachjury in der Kategorie Handel, Konsum- & Luxusgüter von sich überzeugen. Die Trophäe überreichten Parisa Hamidi-Grübl, Prokuristin und Leitung Sales Werbung „Der Standard“, und VÖZ-Vizepräsident Thomas Kralinger, Geschäftsführer „Kurier“ und Mediaprint.

Die Agentur Havas Village Wien holte den Adgar in der Kategorie Auto & Motor für den Kunden Volvo Car Austria. Für die Jurymitglieder gab die unkonventionelle Idee sowie die grafisch sehr reduzierte Umsetzung den Ausschlag. Die Auszeichnung nahmen die Gewinnerinnen und Gewinner von Barbara Puhr-Gall, Head of Public Relations (ÖAMTC), und VÖZ-Präsidiumsmitglied Gerhard Valeskini, Geschäftsführer „Kronen Zeitung“ und Mediaprint, entgegen.

Für den Kreativen Einsatz von Onlinewerbung zeichnete die Jury die Agentur Tunnel23 für den Kunden Miele aus. Um einen neuen Staubsauger der Marke entsprechend in Szene zu setzen, wurde ein interaktives Sitebranding auf DerStandard.at entwickelt, bei dem die Userinnen und User per Scrolling selbst den Bildschirm von Staub befreien konnten. Die Jury würdigte die kreative, spielerische Umsetzung des Sujets.

Übergeben wurden die Trophäen von Xenia Daum, Geschäftsführerin „Kleine Zeitung“, und Russmedia-Geschäftsführer Eugen A. Russ. Die Kategorie Dienstleistung konnte die Agentur DDB Wien mit dem Sujet „E.T McDelivery“ für den Kunden McDonald’s für sich entscheiden. Überzeugen konnte das Sujet durch die kreative Anspielung auf einen Filmklassiker und die grafisch auffällige Umsetzung der Idee.

Übergeben wurde der Adgar von Nadja Vaskovich, stv. Geschäftsführerin VÖZ All Media Service, und Maximilian Dasch, Geschäftsführer der „Salzburger Nachrichten“.
In der Kategorie Soziales & Karitatives fiel die Wahl der Jury auf das Sujet „Eisbar“ von DDB Wien für den Kunden Greenpeace Österreich. Zu sehen ist ein zusammenstürzender Eisberg in der Form eines Eisbären, um auf die existenzielle Bedrohung und Zerstörung des Lebensraums dieser Tiere durch den Klimawandel aufmerksam zu machen.

Der Adgar wurde von Nicole Schwarzenbrunner, Geschäftsführerin „Die Furche“, und Markus Lugger, Gesamtverkaufsleiter der „Tiroler Tageszeitung“, übergeben.

Die Höhepunkte der Gala
Den Opening Act gestalteten in diesem Jahr die beiden Kabarettisten Christoph Grissemann und Christian Dolezal, als musikalisches Highlight des Abends konnte die Original Falco Band für ein Tribute an den österreichischen Ausnahmekünstler gewonnen werden. Durch die Adgar-Gala führten Christiane Wassertheurer (ORF) und Florian Lettner (ServusTV).

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