WIEN. Am 1. Oktober 2025 wurde mit der Agenda 2050 eine neue strategische Initiative gegründet, die den Medienstandort Österreich stärken und langfristig sichern soll. Beteiligt sind führende Digitalmedien und Vermarkter, die sich für faire Wettbewerbsbedingungen und den Erhalt unabhängiger Medien einsetzen wollen.
Schmidt und Greber betonen Zielsetzung
„Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Aufkommen der übermächtigen Digitalgiganten muss der digitale Medienmarkt mit Weitblick als Säule der Demokratie, Wertschöpfungsfaktor, Treiber für Forschung und Entwicklung sowie freier Zugang zu journalistischer Information zukunftsfit und überlebensfähig gestaltet werden“, erklärten Eugen Schmidt (AboutMedia) und Pierre Greber (COPE Content Performance Group) anlässlich der Gründung. Nach ihrer Einschätzung brauche der österreichische Medienmarkt eine klare digitale Vision und vereinte Kräfte.
Bündelung von Kräften
In der Agenda 2050 haben sich AboutMedia, Azerion, COPE Content Performance Group, Der Standard, Kronen Zeitung, ORF-Enterprise, ProSiebenSat.1 Puls 4, Purpur Media und RTL AdAlliance zusammengeschlossen. Die Initiative wolle einen souveränen, verlässlichen und zukunftsorientierten Digitalmarkt gestalten und die Rolle unabhängiger Medien als demokratisches Gut absichern.
Laut Schmidt sei die Notwendigkeit nicht nur durch den Abfluss von Werbegeldern an internationale Digitalkonzerne begründet, sondern auch durch die Sorge um Medienvielfalt und Demokratie.
Herausforderungen im europäischen Kontext
Die Initiatoren verweisen auf Entwicklungen in anderen Ländern, die den Druck auf etablierte Medien verdeutlichen. Internationale Plattformen ziehen nach ihrer Darstellung erhebliche Mittel vom Markt ab, während traditionelle Anbieter unter wirtschaftlichem Druck stehen.
Positionen und Forderungen
Die Agenda 2050 will sich unter anderem für die Umsetzung bestehender europäischer Regelungen im Sinne des nationalen Medienmarktes einsetzen. Sie bekennt sich zur Sicherung von Medienpluralität, qualitätsvollem Journalismus, einem freien Internet und einer zukunftsorientierten Förderstruktur.
Greber betonte: „Der Wandel im Medienkonsum ist unaufhaltbar und sämtliche Mediengattungen – von Tageszeitung bis Außenwerbung und Fernsehen – werden digitaler. Digitalmedien sind das Herzstück eines Medienangebots, das auch 2050 noch souverän, unabhängig, verlässlich und qualitätsvoll ist. Dafür braucht es politisch und wirtschaftlich die richtige Stoßrichtung und Rahmenbedingungen, in denen ein Überleben möglich ist.“
Die Agenda 2050 sieht sich als starke Stimme der Digitalmedien, die mit Politik, Wirtschaft und anderen Initiativen kooperieren will, um die Wettbewerbsfähigkeit und Vielfalt des Medienstandorts Österreich nachhaltig zu sichern. (red)
www.agenda2050.at